Wegberg Beecker sammeln für Kinderhospizverein

Wegberg · Wenn in einer Familie ein Kind lebensverkürzend erkrankt, ist das für alle Familienmitglieder eine große Belastung. Vor allem die Geschwisterkinder sind davon betroffen. Alles dreht sich um das erkrankte Kind. Die gebürtige Beeckerin Sandra Schopen koordiniert und organisiert für den Deutschen Kinderhospizverein Olpe besonders Projekte für die Geschwisterkinder.

 Georg Wimmers und Sandra Schopen bei der Spendenübergabe im Beecker Flachsmuseum.

Georg Wimmers und Sandra Schopen bei der Spendenübergabe im Beecker Flachsmuseum.

Foto: Heinrich Heinen

Die Geschwister fühlen sich oft ganz allein gelassen. Sandra Schopen gibt mit ihren Projekten den Geschwistern die Möglichkeit, sich mit ihrer Lebenssituation und den ihnen wichtigen Themen auseinanderzusetzen. Freude und Spaß im Miteinander zu haben und zu erleben, gibt den Geschwistern Kraft mit der Situation der Schwester oder des Bruders umzugehen. Sie werden an der Planung der Projekte beteiligt. Damit wird sichergestellt, dass die Themen der Geschwisterkinder im Mittelpunkt stehen und auch in die Öffentlichkeit kommen. Die schwierige Lebenslage einer solchen Familie kann nur gemeistert werden, wenn alle Familienmitglieder zusammenhalten. Die Situation ist nicht zu ändern und die erkrankten Geschwister müssen angenommen werden, wie sie sind, und die Familie muss das Beste daraus machen. Und dazu ist die Unterstützung des Deutschen Kinderhospizvereins Olpe, der bundesweit tätig ist, äußerst hilfreich.

Luisa Ditschkowski sagt: "Ich genieße es, mit anderen Geschwistern zusammen zu sein. Wir können einfach so sein, wie wir sind." Der ältere Bruder eines lebensverkürzt erkrankten Kindes meint: "Ich habe festgestellt, dass ich in meinem Leben nie die erste Rolle gespielt habe. Es ist gut, dies durch die Projektarbeit zu begreifen."

Diese Arbeit braucht Unterstützung. Deshalb hat der Heimatverein Beeck und die Band "Oldtimers" in den letzten Wochen eine Sammelaktion gestartet. Unter der Leitung des früheren Rektors der Beecker Grundschule, Georg Wimmers, fand zunächst am Tag vor Heiligabend 2017 in der Beecker Kirche ein Weihnachtslieder-Singen statt. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und es mussten noch Stühle herbei geschafft werden. Im Januar 2018 spielten die Oldtimers in der Evangelischen Kirche Linnich einen Mundart-Gottesdienst. Einen ebensolchen gab es am Sonntag vor Karneval in der Beecker Kirche. Die Gottesdienstbesucher hatten ihre Freude an den Mundarttexten, die tiefsinnig daher kamen.

Beim Weihnachtslieder-Singen berichtete Sandra Schopen von ihrer Arbeit, und Georg Wimmers bat die Besucher in seiner gewohnt humorvollen Art um eine großzügige Spende. Der Eintritt war frei und bei den Gottesdiensten entfielen die Kollekten. Die Besucher ließen sich nicht lange bitten: 4103,50 Euro nahm Sandra Schopen für ihre Arbeit mit. "Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender", sagte sie bei der Übergabe des Geldes im Flachsmuseum in Anwesenheit vieler Menschen, die ihre Arbeit unterstützen. "Es ist ein stolzes Ergebnis. Der Heimatverein Beeck und die Oldtimers werden auch künftig die Arbeit von Sandra Schopen tatkräftig unterstützen", sagte Georg Wimmers.

(RP)
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