Wegberg Beecker Schüler steigern Sozialkompetenzen beim Spielen

Wegberg · Die Grundschule "Am Beeckbach" zählt zu den Gewinnern des Projektes "Spielen macht Schule". Die Schüler bekamen einen Spieletag geschenkt.

Die Kinder der unterschiedlichen Jahrgangsstufen der Grundschule "Am Beeckbach" freuen sich über einen großen Karton voller Gesellschaftspiele. Mit glänzenden Augen nahmen die Kinder die Spiele in Empfang und packten diese gemeinsam aus.

Dem Motto "Spielen fördert die Sozialkompetenz" folgend bekamen die Schüler einen Spieletag geschenkt. An diesem Tag konnten alle Spiele mit viel Eifer und Gelächter erforscht und ausführlich ausprobiert werden. Seither finden diese nicht nur in den Pausen, im offenen Anfang und zu Kooperationsterminen mit dem Kindergarten großen Anklang.

Während der Spielphasen müssen Kinder sich einigen, sich an Regeln halten, die Einhaltung einfordern, aufeinander aufpassen, sich abstimmen, Teams bilden, Abläufe absprechen, Spielkameraden integrieren, faire Gewinner aber auch gute Verlierer sein, abwarten können und Rücksicht nehmen. Durch das selbst organisierte Ausleihverfahren innerhalb der Klassen, aber auch zwischen den verschiedenen Jahrgangsstufen, lernen die Schüler Verantwortung für entliehenes Eigentum zu übernehmen und auf pünktliche und ordentliche Rückgabe zu achten. Verantwortung haben aber auch ältere Schüler aus den Klassen 3 und 4 übernommen, als sie den jüngeren Kindern beim Lesen von Spielanleitungen halfen und sie im Spielablauf anleiteten. Im Spiel und im Umgang mit Spielen steigern die Schüler im wörtlichen Sinne spielerisch ihre Sozialkompetenzen. Das ist ein wichtiges Ziel in der Beecker Grundschule. Dass dieses Anliegen für Lehrer und Eltern bedeutsam ist und die Grundschule am Beeckbach hierfür Raum im Unterrichtsalltag schafft und lässt, belegte der bebilderte Bericht, den Lehrerin Elke Jobski im Namen der Schule der Kommission von "Spielen macht Schule" einreichte. Mit diesem, alltäglich gelebten Konzept, überzeugte sie die Jury.

Die so gewonnenen Spiele wurden vom ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen hinsichtlich ihres Lerneffekts geprüft und bewertet. "Im Grundschulalter finden entscheidende Phasen der Hirnreifung statt, die durch das Spiel unterstützt werden können", erklärt Prof. Manfred Spitzer, Leiter des ZNL in Ulm. Spielen stoße Lernprozesse im Hirn an, dem der natürliche Spieltrieb der Kinder Rechnung trage. Dies gelte es auch in der Schule zu nutzen. Dieser Überzeugung sind nicht nur die Pädagogen der GGS am Beeckbach. Deshalb wird "Spielen macht Schule" von den Kultusministerien der 16 Bundesländer unterstützt. Das Spielen soll wieder mehr in den Schulalltag integriert werden. Daher werden die teilnehmenden Schulen in einem Wettbewerb mit Spielwaren ausgestattet, die von den Mitgliedern des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie e.V. (DVSI) gesponsert werden. Weitere Spieleaktionen sind an der Beecker Grundschule in Planung.

(RP)
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