Wegberg Bergfest zur Pflege der Gemeinschaft

Wegberg · Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft lässt traditionell am dritten Tag der Kränzwoche die Arbeit ruhen.

Das Grundgerüst für die Königsburg als Zeichen für die Königswürde im Haus steht sowie ist eine große Anzahl an dunkelroten Röschen gedreht. Zeit für die vielen Helfer des Königspaars Diane und Bernd Schlitt mit Prinz Nikolas Schlitt und Schülerprinz Nic Schlitt, am dritten Tag der Kränzwoche das Bergfest zu feiern. Seit 30 Jahren ist es Brauch in der St. Sebastianus Schützenbruderschaft, es so zu handhaben. Um sich untereinander besser kennenzulernen und entsprechend eine harmonische Pfingstkirmes am Wochenende darauf zu feiern.

"Es werden unter anderem alle Schützenzüge aus Beeck eingeladen", erzählt Erster Brudermeister Herbert Fervers, Vater der Königin und damit einer der Gastgeber des Festes, "heute wird geplaudert und es geht um ein gutes Miteinander, damit sich später alle bei den Veranstaltungen im Festzelt gut verstehen." Irgendeiner der Schützen habe damals mit dem Brauch, den wenige andere Schützenbruderschaften feiern, angefangen und alle späteren Könige führten ihn fort. Freunde, Bekannte und Verwandte würden ebenfalls dazu eingeladen - diese kommen dann auch alle ins Zelt. Das Motto der Bruderschaft: "Jung und Alt in einem Boot". Ein erstrebtes harmonisches Miteinander der Generationen, zu dem Fervers vor rund 30 Jahren als Jungschützenmeister Grundsteine legte. So befinden sich beispielsweise die Beecker Jungschützen Lucas Bach und Jan Wingerath unter den weit mehr als hundert Gästen. Sie schätzen beide das großartige Gemeinschaftsgefühl, dass sie bei den Aktivitäten erleben und finden, dass Altersunterschiede von 30 Jahren und mehr gar keine Rolle spielen. "Mit Beginn der Kränzwoche am Montag ist der Alltag ausgeblendet", beschreibt Lucas Bach sein Empfinden, "als einer von beinahe 30 Jungschützen fühlt man sich als Teil eines großen Ganzen."

Als wichtigste Woche der ganzen Kirmes hatte Georg Wimmers, König des Jahres 2014, die Kränzwoche erlebt. "150 Leute waren jeden Abend bei uns im Garten und die Verzahnung der Dorfgemeinschaft war extrem effektiv." Die Kirmes selbst war der i-Punkt darauf - bekleidet mit Schützensilber und Anzug sei das Gefühl ein offizielleres. Durch die mit der Königswürde einhergehende einjährige Mitgliedschaft im Vorstand gehe das Verhältnis zum Brauchtum mehr in die Tiefe. "Die Begriffe Glaube, Sitte und Heimat habe ich in meiner Amtszeit klar für mich definieren können." Beim Bergfest, bei dem es sich in Ruhe reden lässt, werde zudem Dorfpolitik gemacht, fügt Wimmers an. Zudem gewinne man besonders in der Kränzwoche neue Mitglieder dazu, meint Lucas Bach.

Zur musikalischen Gestaltung waren an diesem Abend befreundete Musikgruppen hergekommen: Das Trommlerkorps Katzem trat bereits im 59. Jahr in Folge auf und ebenso spielten Trommlerkorps Klinkum, Musikverein Klinkum und Musikverein Rath-Anhoven auf und es mischte sich Präses Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran unter das Volk.

(cole)
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