Wegberg Blick ins modernste Zuglabor der Welt

Wegberg · Mitglieder des Aktionskreises Wegberger Mühle besuchten das Prüf- und Validationcenter (PCW) der Firma Siemens in Wildenrath. Seit 1997 werden dort nahezu alle Fahrzeuge und Bahnsysteme eisenbahntypischen Prüfungen unterzogen.

 25 Mitglieder des Aktionskreises Wegberger Mühle besichtigten das Siemens-Prüf- und Validationcenter (PCW) für Schienenfahrzeuge in Wegberg-Wildenrath. In den riesigen Zugbildungshallen (hinten) sahen die Besucher unter anderem den Eurostar, die modernste ICE-Generation und den neuen Superzug Desiro City.

25 Mitglieder des Aktionskreises Wegberger Mühle besichtigten das Siemens-Prüf- und Validationcenter (PCW) für Schienenfahrzeuge in Wegberg-Wildenrath. In den riesigen Zugbildungshallen (hinten) sahen die Besucher unter anderem den Eurostar, die modernste ICE-Generation und den neuen Superzug Desiro City.

Foto: Uwe Heldens

Über zu wenig Arbeit können sich die rund 450 Mitarbeiter des Wildenrather Prüf- und Validationcenters für Schienenfahrzeuge (PCW) derzeit offenbar nicht beklagen. Bei einer Besichtigung des weltweit modernsten Zuglabors erfuhren die Mitglieder des Aktionskreises Wegberger Mühle, dass die Auftragsbücher gut gefüllt sind. "Für die nächsten vier Jahre haben wir sicher genug zu tun", sagte Siemens-Mitarbeiter Hermann-Josef Sieberichs, der die Besucher über das Gelände führte.

 Der Desiro UK bei einer Testfahrt im Wildenrather Prüfzentrum.

Der Desiro UK bei einer Testfahrt im Wildenrather Prüfzentrum.

Foto: Siemens

Die gesamte Bahnwelt mit ihrer Vielfalt an Zügen und Systemen auf 44 Hektar Fläche - das gibt es nur bei Siemens in Wildenrath. In der weltweit größten und modernsten Zulassungsstelle für Züge werden Grenzübertritte im Rekordtakt simuliert und Satellitensignale zur Zugnavigation genutzt. Das Ziel: Die Sicherheit der täglich von Millionen Menschen genutzten Schienenfahrzeuge zu verbessern.

Den nagelneuen Eurostar, die modernste ICE-Generation und den neuen Superzug Desiro City bekamen die Mitglieder des Aktionskreises in den mehrere hundert Meter langen Zugbildungshallen auf dem Siemens-Gelände zu Gesicht. Hermann-Josef Sieberichs, der seit der Eröffnung im Jahr 1997 im PCW arbeitet, erklärte, dass Siemens in Wildenrath auch defekte Straßenbahnen repariert und alte Schienenfahrzeuge wiederaufbereitet. Im Mittelpunkt stünden aber die Prüfaufgaben: "Unser Gelände ist dafür bestens gerüstet. Auf 28 Kilometer Gleis und Spezialeinrichtungen können wir den Zugeinsatz unter wirklichkeitstreuen Bedingungen testen und Extremsituationen wie Spannungslücken, Netzausfälle und Kurzschlüsse simulieren. So seien kürzlich die Türsignale der Metro Taipeh einem Dauertest unterzogen worden: "Einfahrt in den Bahnhof, Öffnen und Schließen der Türen, Ausfahrt - und das drei Wochen lang", sagte Sieberichs. 15 000 Fahrkilometer habe die Metro Taipeh in Wildenrath absolviert. Am Ende hieß es: Test bestanden.

Auch Brems- und Sicherheitssysteme sowie die Klimatechnik von Schienenfahrzeugen werden in Wildenrath auf Herz und Nieren geprüft. "Und warum macht dann trotz der Tests die Klimaanlage im ICE dauernd Ärger?", wollte Alfred Fegers wissen. Darüber könne man natürlich nur spekulieren, sagte ein Siemens-Mitarbeiter schmunzelnd, aber die Herstellung einer Klimaanlage sei die eine Sache, die Wartung durch den jeweiligen Betreiber eben eine ganz andere.

Nach dem Besuch im PCW erfuhren die Mitglieder des Aktionskreises von Geschäftsführer Theo Schmitz auch noch Wissenswertes über die Aktivitäten der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEWG), zum Beispiel die bevorstehende Erschließung des Arsbecker Baugebietes "Auf dem Kamp".

(RP)
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