Wegberg Bürger gründen "IG Petersholz"

Wegberg · Menschen, die nahe der geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge wohnen, schließen sich zu einer Interessengemeinschaft (IG) zusammen und legen einen ausführlichen Fragenkatalog vor.

 Bürger aus Petersholz haben viele Fragen zur geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, die in Petersholz eröffnet werden soll. Mindestens 500 Flüchtlinge sollen nach Plänen des Landes NRW dort untergebracht werden.

Bürger aus Petersholz haben viele Fragen zur geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, die in Petersholz eröffnet werden soll. Mindestens 500 Flüchtlinge sollen nach Plänen des Landes NRW dort untergebracht werden.

Foto: uwe (Archiv)

Nachdem kürzlich die Pläne des Landes bekannt wurden, bis spätestens Ende März 2015 in der ehemaligen Wohnsiedlung der britischen Streitkräfte eine zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge zu eröffnen, hat sich gestern die Interessengemeinschaft "Unterbringungseinrichtung Petersholz" formiert. In einem offenen Brief übermittelte die Interessengemeinschaft Wegbergs Bürgermeister Michael Stock eine lange Liste mit Fragen. In dem Schreiben stellen die Unterzeichner klar: "Wir wollen nicht, dass im Namen der Interessengemeinschaft irgendwelche rechtsextremen Gedanken über die Zentrale Unterbringungseinrichtung aufkommen."

Die Fragen der IG lauten wie folgt: "Ist die Entscheidung der Nutzung schon verbindlich getroffen worden und hat oder hatte die Stadt Wegberg noch Einfluss auf die Entscheidung? Wie hoch ist die Anzahl der Flüchtlinge, die auf dem Gelände maximal untergebracht werden dürfen? Dürfen die untergebrachten Flüchtlinge beliebig das Gelände verlassen und sich außerhalb frei bewegen? Wie lange ist die maximale Verweildauer der Flüchtlinge auf dem Gelände bis zu ihrer Weiterleitung in anders Asylunterkünfte? Garantiert das Land NRW, dass ab Öffnung der Unterbringungseinrichtung alle Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße Betreuung der Flüchtlinge geschaffen sind?"

Zum Thema Infrastruktur möchte die Interessengemeinschaft Folgendes wissen: "Wie ist die Versorgung der Menschen (Nahrungsmittel, Einkaufsmöglichkeiten) sichergestellt? Ist eine Verkehrsanbindung (Busverbindung) geplant? Ist die medizinische Versorgung gewährleistet? Bestehen Kommunikationsmöglichkeiten für die Bewohner? Wie sieht das Sicherheitskonzept (Schutz der Bewohner) aus? Wie werden die Bewohner betreut (Sprachkurs, Ausbildung Integration)? Wie viel Personal ist hierfür geplant?" Die Petersholzer formulieren in dem Brief die Erwartung, dass die Stadt zeitnah ein Gesprächsforum mit Vertretern von Stadt, Kommune und Land organisieren soll. "In diesem Gespräch möchten wir Forderungen der Bürger anbringen", heißt es.Die IG erwartet auch, dass ihre Vertreter bei der Begehung des Geländes und der anschließenden Besprechung mit der Regierungspräsidentin und deren Staatsministern teilnehmen dürfen.

(hec)
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