Wegberg Bunte Champions im Federkleid

Wegberg · 379 Vögel präsentierten sich auf der in der Region größten Vereinsausstellung im Rath-Anhovener Pfarrsaal und beeindruckten durch Farbe und Gestalt. Auch einige einheimische Vertreter waren darunter.

 Aussteller Josef Jaspers (rechts) zeigt seinem Kollegen Stephan Kramer seinen Bartzeisig-Champion. Unter den 379 präsentierten Vögeln von 13 Züchtern befanden sich einige einheimische Vertreter wie Bachstelze oder Sperling.

Aussteller Josef Jaspers (rechts) zeigt seinem Kollegen Stephan Kramer seinen Bartzeisig-Champion. Unter den 379 präsentierten Vögeln von 13 Züchtern befanden sich einige einheimische Vertreter wie Bachstelze oder Sperling.

Foto: J. Laaser

Für die einheimischen Vögel war es bisher ein schwieriges Jahr, stellte Vorsitzender Hans-Josef Wackers auf der Jahresausstellung vom "Vogelzucht- und Vogelschutzverein 1975" im Pfarrsaal fest - im Umkreis von 100 Kilometern die größte ihrer Art. "Es war früh warm, im April eisig-kalt und die heimischen Meisen beispielsweise konnten ihren Nachwuchs nicht aufziehen, da die Insekten wie Fliegen und die kleinen Spinnen weggefallen sind."

In der Regel gibt es dann auch keine zweite Brut. Unter den 379 präsentierten Vögeln von 13 Züchtern befanden sich einige einheimische Vertreter wie Bachstelze, Grünfink oder Sperling. Dazu waren exotische Vögel aus Australien, Afrika und Asien sowie Cardueliden (Waldvögel) aus Südamerika und Europa zu sehen.

Vier Preisrichter hatten die Tiere mit den höchsten Punktzahlen zusätzlich ausgezeichnet. Die heimischen Vögel zu züchten, sei aufgrund entsprechender Haltungs- und Zuchtgenehmigungen anspruchsvoller, fügte Wackers an. Zusätzlich zur Nachzucht engagiert sich der Vogelschutzverein mit Aufhängen und Säubern von Nistkästen sowie dem Aufstellen von Futterhäusern. Das ganze Jahr über füttern die Mitglieder zu, da die Gefiederten vor allem aufgrund von Monokultur auf den Feldern zu wenig Nahrung finden. Privatpersonen legen sie eine Unterstützung der Vögelchen ebenfalls ans Herz. So bestücken sie auch entsprechend ihre Tombola mit diesen Erzeugnissen.

Gerne würden sie weitere Mitglieder in ihren Reihen begrüßen, die sich engagieren, betonte der Vorsitzende, und er bedankte sich dafür, dass die Pfarre dem Verein die Räume für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hatte. Beim Rundgang entlang der hübschen Federkleidträger gab es für die Besucher etwa Vertreter der Kanarienrasse "Gloster" in der Erscheinung des Haubenvogels (Gloster Corona) - umgangssprachlich Beatle genannt - zu entdecken: Eine Federformation im Pilzkopflook auf dem Haupt ist charakteristisch für sie, erläuterte der Fachmann, die Augen lässt die "Frisur" trotzdem für ungehindertes Gucken frei. Rot Mosaik Kanarien wiesen unterschiedlich gestaltete Farbverteilungen auf ihren Federn auf. Und bei den heimischen Hausrotschwänzen waren weibliche und männliche Tiere zu sehen. Eine Besonderheit hier: Die Weibchen bleiben ganzjährig im Land, während die Männchen ins Winterquartier wechseln, wobei nur circa die Hälfte von ihnen wegen schwieriger Witterungs- und Jagdverhältnisse zurückkehren, wie der Vorsitzende anfügte. Die Preisrichter hatten die ausgestellten Vögel in den Kategorien Exoten (domestizierte und nichtdomestizierte Prachtfinken), Europäer (einheimische Waldvögel), Farb- und Positur-Kanarien sowie Sittiche und Papageien bewertet. Das Fazit von Hans-Josef Wackers dazu: "Die Qualität ist hervorragend, das sieht man an den Ergebnissen."

(cole)
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