Wegberg Dem Jazz verschrieben

Wegberg · Über den New-Orleans-Jazz fand Günther Dülpers mit Freunden zum Dixieland-Stil und blieb dem seit 1972 treu - im "Boundless-Dixieland-Quartet".

Wegberg: Dem Jazz verschrieben
Foto: Picasa

In den 1950er Jahren hatten sich seine Freunde und Günther Dülpers vom Jazz-Fieber anstecken lassen. Tag und Nacht hörten sie zuhause auf Schallplatten die angesagten Titel und probten unter der Berufsschule in Erkelenz mit einigen stationierten Briten aus Wildenrath und dem JHQ in Rheindahlen zusammen.

 Oben: Die aktuelle Besetzung des "Boundless-Dixieland-Quartets"

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"Wir lebten den New Orleans Stil", erzählt der Wegberger Günther Dülpers. Er hatte sich das Trompete-Spielen autodidaktisch beigebracht und nahm später Unterricht in Wassenberg. Es folgten fünf Semester Studium von Trompete und später Klarinette an der Musikhochschule Köln sowie ein Engagement im Musikkorps der Bundeswehr. 1972 gründete sich die "Boundless Dixieland Jazzband". Neben Hugo de Wyk, Tom Bierman und Günther Dülpers, die heute noch dabei sind, machten Klaus Geilen (Erkelenz) und Thee Peree (Niederlande) mit. "Grenzenlos als Teil unseres Bandnamen gefiel uns sehr, da wir aus verschiedenen Ländern kamen", sagt Dülpers. In internationaler Sechser-Besetzung ging es in den nächsten zwei Jahrzehnten zu Auftritten in Jazz-Clubs oder auf Feiern. Mehr als 400 Standards mit viel Improvisation gehören zum Repertoire. Wobei die Stimmen klar verteilt sind: Trompete übernimmt den führenden Part, Posaune steuert die darunter liegende Stimmlage bei, Klarinette übernimmt den umspielenden, verbindenden Teil, während Sousaphone, Kontrabass, Klavier oder Schlagzeug den Rhythmus angeben.

"Die Musik ist befreiend und lustig", beschreibt der musikalische Leiter des Quartetts die Besonderheit des Stils, dem seine Musikerkollegen und er seit mehr als 40 Jahren treu sind, "sie ist tanzbar und kommt aus der Zeit des Boogie-Woogie und Dixie." Kleinere Bands, geordnete Harmonien und die Vergabe von Soli an einzelne, teils studierte Musiker zeichneten die Musikrichtung aus, die ihre erste Hochzeit Ende der 1930er Jahre hatte, sagt er. Eine Swingwelle mit Bigbands folgte, bevor ein Revival Mitte der 1950er Jahre mit Ausnahmetalenten wie Louis Armstrong einsetzte. "Wenn wir zu Veranstaltungen gebucht werden, wissen die Leute, was sie erwartet", meint Dülpers, "die Art der Musik ist unverwechselbar." Hat die Aktivität des "Boundless-Dixieland-Quartets" aufgrund der Altersstruktur etwas nachgelassen, sind sie nach wie im Umkreis von bis zu 100 Kilometern aktiv.

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Auftritte beim Niederrheinischen Radwandertag oder während der Kunst-Offensive gehörten in den letzten Jahren dazu. Zum Proben neuer Stücke treffen sich die Mitglieder regelmäßig. Dülpers spielt neben Trompete und Klarinette Gitarre, Klavier und Kontrabass - dessen Spiel brachte er sich bei - wobei er auch Modern Jazz einstudiert.

(cole)
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