Wegberg Denkmal-Geld für Kipshovener Kapelle

Wegberg · Die wertvollen Gotik-Malereien in der Heiligkreuzkapelle Kipshoven sollen langfristig geschützt werden. Der Bund stellt dafür 26 000 Euro aus dem Sofortprogramm Denkmalschutz bereit. Weitere 10 000 Euro kommen von einer Stiftung.

 Walter Goebels erläutert interessierten Besuchern Wissenswertes aus der Geschichte der Kipshovener Heiligkreuzkapelle. Das Kleinod wurde 1492 gebaut. Der Hochalter stammt aus Düsseldorf, 1872 haben ihn die Kipshovener übernommen. Wahrscheinlich ist der Altar aber viel älter.

Walter Goebels erläutert interessierten Besuchern Wissenswertes aus der Geschichte der Kipshovener Heiligkreuzkapelle. Das Kleinod wurde 1492 gebaut. Der Hochalter stammt aus Düsseldorf, 1872 haben ihn die Kipshovener übernommen. Wahrscheinlich ist der Altar aber viel älter.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

Ein Förderantrag der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin Wegberg und des Kapellenvereins für die Heiligkreuzkapelle in Kipshoven ist vom Haushaltsausschuss des Bundestages positiv beschieden worden. Dass die Sanierungsarbeiten an dem Gebäude mit 26 000 Euro gefördert werden, teilte der CDU-Abgeordnete Wilfried Oellers mit. Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Professor Dr. Monika Grütters, hatte ihn zuvor davon in Kenntnis gesetzt, dass die Kapelle über das Denkmalschutz-Sonderprogramm V gefördert werde. Mit dem Geld sollen die wertvollen Malereien im Gewölbe der Kipshovener Heiligkreuzkapelle konserviert werden.

1492 hatte Kipshoven seine Kapelle bekommen. Dabei ist die Kapelle eigentlich gar keine, sondern eine dreischiffige Kleinkirche. Als diese Ende der 1960er Jahre renoviert wurde, wurde festgestellt, dass sich unter dem Anstrich Malereien befinden. Das war bis dahin nicht bekannt. Die ganze Kapelle war innen weiß gestrichen. Bei der Renovierung wurden die alten Malereien aus der Neu- oder Spätgotik entdeckt und vorsichtig freigelegt. Die Malereien sorgten für allerlei Überraschungen, da sich darunter auch weltliche Bilder finden lassen. Oellers freute sich gestern sehr über die Förderung, denn: "Die Heiligkreuzkapelle ist wegen ihrer wunderschönen Malereien in der Region überaus bekannt und wird von vielen Besuchern und Gläubigen aufgesucht. Die Wand- und Gewölbemalereien sind in diesem Umfang ausgesprochen selten, wenn nicht sogar einzigartig in der Region des mittleren Niederrheins. Es ist mir eine große Freude, der Kirchengemeinde und dem Kapellenverein mitteilen zu können, dass der Bund die beantragten Fördermittel in voller Höhe für die denkmalpflegerische Maßnahme bewilligt hat." Wie in diesem Fall wolle er sich weiter dafür einsetzen, dass noch mehr Projekte aus dem Kreis Heinsberg in das Sonderprogramm aufgenommen werden und damit "kulturell wichtige Baudenkmäler saniert sowie erhalten werden können".

Die gute Nachricht aus Berlin bereitet auch Hedwig Klein viel Freude. Wegbergs Ehrenbürgermeisterin wohnt in unmittelbarer Nähe der Heiligkreuzkapelle. Gemeinsam mit Verantwortlichen des Kapellenvereins und Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran hat sich Hedwig Klein sehr für den Schutz der Heiligkreuzkapelle eingesetzt. Dass die Malereien schützenswert sind, hat kürzlich auch die Prälat-Dr.-Erich-Stephany-Stiftung für Kirchen, Kunst und Denkmalpflege festgestellt. Die Aachener Stiftung stellt laut Klein weitere 10 000 Euro für die Sanierung der Kipshovener Kapelle zur Verfügung. Jetzt stellt sich noch die Frage, welchen Eigenanteil die Pfarre St. Martin Wegberg zum Schutz des Kipshovener Kleinods übernimmt. Insgesamt soll die Sanierung rund 52 000 Euro kosten. "Wir wollen verhindern, dass die Gemälde Schaden nehmen und darum möglichst bald mit den Sanierungsarbeiten beginnen", erklärt Hedwig Klein. Mit einer Bitte an den damals für den Kreis Heinsberg zuständigen CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Rachel hatte sie den Stein ins Rollen gebracht.

(RP)
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