Waghalsige Show Dompteur der guten Laune lädt in den Zirkus

Wegberg · Sympathische Komik, waghalsige Artistik, komplizierte Tricks mit dem Seilchen und ein bisschen Lametta am Smoking: "Pape macht Zirkus" brachte in Beeck eine zauberhafte Welt ins Spiegelzelt.

 Jean Ferry auf dem Trampolin gehörte bei "Pape macht Zirkus" zu den brillanten Artisten.

Jean Ferry auf dem Trampolin gehörte bei "Pape macht Zirkus" zu den brillanten Artisten.

Foto: Daniel Rüdell

Schon als er noch ein kleiner Sprössling war, erkannte Mama Pape ganz genau: "Jung', du machst nur Zirkus!" Hedwig Pape dürfte allerdings damals nicht damit gerechnet haben, dass ihr "Jung'" irgendwann einmal ein riesiges Spiegelzelt in den heimischen Garten setzen würde - und in dem machte er am Wochenende genau das: Zirkus.

"Pape macht Zirkus" lautet der Titel des neuesten Projekts von Comedian Christian Pape, das von Freitag bis Sonntag fünf ausverkaufte Vorstellungen in Papes Garten hervorbrachte. Der Dompteur der guten Laune freute sich wie ein Kind über das schöne Bild im noch schöneren Spiegelzelt, das die Gäste in eine zauberhafte Welt versetzte, sobald sie das Zelt betraten.

 Karl Dall und Christian Pape.

Karl Dall und Christian Pape.

Foto: Daniel Rüdell

Pape präsentierte sich im Smoking aus Jeans "mit 'nem bisschen Lametta in Amelies Lieblingsfarbe: Glitzer", verriet er die Vorliebe seiner Tochter. Während der Rahmen wieder mal stimmte, sollten nur noch die Künstler, die aus aller Welt "und noch weiter weg" (Christian Pape) anreisten, das Publikum im Spiegelzelt auf eine atemberaubende Reise mitnehmen.

Für eine waghalsige Show sorgte das niederländisch-kanadische Duo "The Flying Dutchmen". Jonglage und Einrad-Artistik bildeten eine gelungene Grundlage für viel sympathische Komik ("Put the Kaninchen back in the Hütchen."), die in genau richtiger Mixtur überzeugte.

Sprachloses Staunen kam im Publikum beim Blick auf ein zierliches Persönchen auf, das sich als krasser Wirbelwind erwies: Die Ungarin Adrienn Banhegyi ist Weltmeisterin im Jump Rope. In sensationeller Geschwindigkeit und mit komplizierten Tricks zeigte sie, was Seilchenspringen wirklich bedeutet.

Jeff Hess, der US-Amerikaner und Könner des Slapsticks, der Berliner Jean Ferry auf dem Trampolin, der Australier Raymond Crowe, ein Virtuose filigranen Schattenspiels, sowie die Britin Krissie Illing, die weibliche Mr. Bean, deren Pantomime-Spiel für herzliche Lacher sorgte - die Liste der brillanten Artisten war erlesen.

Doch da waren auch die, durch die sich Christian Pape besonders geehrt fühlte, dass sie in seinem Garten auftraten: Karl Dall, der Spaßvogel aus dem hohen Norden, fühlte sich wohl, während Charly Brand, der ehemalige Frontmann der "Räuber", das Publikum herrlich und wunderbar zum Verzweifeln brachte mit dem Lied über den Spitz von Frau Schmitz und der Katz' von Frau Latz. Dass "Querbeat", die schräge Brass- und Marchingband, die Leute locker mitriss, verstand sich auch von selbst.

Ein nicht ganz unbekanntes Gesicht leitete indes Papes Pustefix-Orchester, das musikalisch durch die Vorstellungen führte: Michael Kuhl, früherer Frontmann von "Kuhl un de Gäng", war auch in Beeck am Start. Zu seinen Musikern im Pustefix-Orchester zählte Papes Bühnenpartner Dr. Stefan Bimmermann - im Glitzer-Pullunder.

(RP)
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