Wegberg Ehrenamtler helfen Flüchtlingen bei Integration

Wegberg · Unter dem Namen "Wegberg aktiv" hat sich eine Bürgerinitiative formiert, die Flüchtlingen im Stadtgebiet Hilfen anbietet.

 Die ehrenamtlichen Helferinnen Inge Krebs-Würstle (links) und Gabi Peterek (2. von links) bieten in Arsbeck Sprachkurse an. Im Alltag ist es für Flüchtlinge häufig schwierig, Kontakt aufzubauen.

Die ehrenamtlichen Helferinnen Inge Krebs-Würstle (links) und Gabi Peterek (2. von links) bieten in Arsbeck Sprachkurse an. Im Alltag ist es für Flüchtlinge häufig schwierig, Kontakt aufzubauen.

Foto: Jürgen Laaser

Nach einer Weile des Zuhörens trägt Daouda Camara seine Ansicht über das Lernen der deutschen Sprache bei: "Wir können die Sprache besser lernen, wenn wir sie anwenden", sagt er, "im Gespräch geht es besser, als nur Fernsehen zu gucken oder Bücher zu lesen." Die Sätze sind flüssig gesprochen und zeigen, dass er einen Deutsch-Sprachkurs mitgemacht hat. Er betont: "Wir sind freundlich und möchten gerne mit anderen reden."

Im Alltag sei es oftmals schwierig, Kontakt aufzubauen. Eine Erfahrung, die auch die anderen Flüchtlinge am Tisch machen. Camara ist aus dem afrikanischen Guinea über das Mittelmeer her gekommen. Mohamad mit Ehefrau Sunita und Tochter stammen aus Afghanistan. Für beide Männer startete an diesem Morgen ein Sprachkursus mit Ehrenamtlern im Arsbecker Pfarrheim, die von der Bürgerinitiative "Wegberg aktiv" angeboten werden. Danach kamen sie zum Geschäft der Patin Inge Krebs-Würstle. Mohamad gibt einen kleinen Einblick in die Unterrichtsstunde. Da der Kursus neu startet, ist es vor allem der Lehrer, der vorträgt. "Es ist ein sehr guter Kursus", meint er. Seine Frau besucht seit zwei Wochen den Anfänger-Sprachkursus der VHS. Zwei Mal die Woche geht sie bis zu den Sommerferien hin - in dieser Zeit hütet Krebs-Würstle die Tochter. 20 Personen aus vielen Nationen lernen dort das ABC und Grammatik. "Die Kosten von 15 Euro plus weitere 15 für das Schulbuch sind günstig", sagt Gabi Peterek, die die Bürgerinitiative koordiniert. Trotzdem seien die Angebote, zu denen drei ehrenamtlich geführte Deutschkurse, wobei ein Lehrer Arabisch spricht, der VHS-Kursus und das Sprachcafé in Dalheim zählen, zu wenig. Fast 200 Bewohner gibt es zurzeit in der ehemaligen Kaserne an der Nordstraße, 30 wohnen am Philosophenweg. "40 können bisher nur lernen, wir brauchen mehr Leute, die Unterricht anbieten." Da die Menschen, die aus dem Kosovo, aus Albanien, Eritrea, Afghanistan oder Syrien stammen, sich oft gar nicht untereinander verständigen können, ist es umso wichtiger, Deutsch als gemeinsame Sprache zu lernen. Auch hilft es bei Amtsbesuchen und zum Einkaufen - Paten, die mitgehen und Hilfestellung im Alltag geben, werden ebenfalls gesucht. "Man muss zur Schule gehen und Deutsch lernen", bekräftigt auch Albaner Armando Lajthia in recht flüssigem Deutsch. "Sprache zu können ist wichtig."

(cole)
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