Heimat erleben Ein Beecker Jong mit Heimat im Herzen und als Programm

Wegberg · Am schönsten ist es immer noch zu Hause. Davon ist Christian Pape überzeugt. Das Haus Beeck ist für seine Familie Lebensmittelpunkt. Seine Heimat hat der Entertainer zum Programm gemacht.

Heimat erleben: Ein Beecker Jong mit Heimat im Herzen und als Programm
Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Christian Pape muss nicht lange überlegen. "Heimat? Das ist da, wo es immer noch am schönsten ist - zu Hause", sagt der 42-Jährige. Zusammen mit seiner Frau Silvia, Töchterchen Amelie (9) sowie seinen Eltern Hedwig und Karl-Heinz wohnt Christian Pape in den Gebäuden des geschichtsträchtigen Haus Beeck, das dem Flachsdorf vor einigen Jahrhunderten seinen Namen verlieh. Sein Elternhaus ist für Christian Papes Familie der Lebensmittelpunkt.

Als erfolgreicher Comedian ist er viel unterwegs. Während der Karnevalszeit verbringt der gefragte Entertainer mehr Zeit auf den Bühnen in den Narrenhochburgen Köln und Düsseldorf als zu Hause. Heimat spürt der 42-Jährige, wenn er nach seinen Auftritten spätabends mit seinem Auto durch den mächtigen Torbogen von Haus Beeck fährt. Egal, ob man Christian Pape im Kölner Gürzenich auf der Bühne erlebt oder ihn zufällig beim Einkaufen oder auf seiner täglichen Laufrunde an der Holtmühle trifft -man spürt: Der stets gut gelaunte "Beecker Jong" weiß, wo er herkommt und wo seine Wurzeln sind. Eine bodenständige Frohnatur, die ihre Heimat im Herzen trägt.

Schon von klein auf geht es ihm so: "Wenn ich den Kirchturm von St. Vincentius Beeck sehe, fühle ich mich zu Hause." Viele Jahre war er dort Messdiener. Später hat er mit der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft die Werte Glaube, Sitte, Heimat gelebt. Heutzutage freut sich Pape jedes Jahr auf die Beecker Pfingstkirmes. Dann sieht er Kindergarten- und Schulfreunde wieder. Sie kommen, um Heimat zu erleben und Gemeinschaft zu erfahren.

Für Christian Pape ist Heimat da, wo man sich wohlfühlt. Wo man sich hilft und wo man sich versteht. Dort, wo man sein kann, wie man ist und sich nicht verstellen oder jemandem etwas beweisen muss. Und Heimat ist für in dort, wo Erinnerungen nach vertrauten Geschmäckern, Gerüchen und Geräuschen lebendig werden. Gerne erzählt er von früher, wenn seine Mutter Hedwig ihn nach der Klassenfahrt mit den Worten "Christian, am schönsten ist es doch immer noch zu Hause" in die Arme geschlossen hat. "Sie hatte recht", sagt er. Heute macht "Papa Pape" mit seiner Tochter Amelie genau das Gleiche. Am schönsten ist es eben immer noch zu Hause.

Für den Entertainer Christian Pape ist Heimat zugleich ein Erfolgsrezept: Seine Veranstaltung "Pape grillt", bei der 2014 und 2015 die Kölner Kultbands "Bläck Fööss", "Höhner" und "Kasalla" aufspielten, überzeugten Publikum und Musiker vor allem durch das heimatliche Ambiente einer großen Gartenparty. Während seine Gäste feierten, schüttelte Christian Pape unter dem Torbogen von Haus Beeck fast jedem der 3000 Besucher von "Pape grillt" die Hand. "Die Leute mögen das", sagt Pape. Sein klares Bekenntnis zur Heimat kommt auch in Künstlerkreisen bestens an. Nach dem Auftritt der "Höhner" in Papes Garten ließ deren Frontmann Henning Krautmacher wissen, dass seine Band gerne wieder für einen Auftritt aus der Domstadt an den Grenzlandring kommen würde - "und zwar dahin, wo der Christian zu Hause ist".

Auch wenn er selbst auf der Bühne steht, macht Christian Pape seine Heimat zum Thema. Das neue Programm mit dem Titel "Das riecht nach Heimat" ist eine herrlich ehrliche und humorvolle lustige Zustimmung zu den eigenen Wurzeln, eine Hommage an die Emotion und Verbundenheit zu dem, was jeder für sich als Heimat empfindet: Familie, Freunde, ein vertrauter Geruch, ein wohltuender Geschmack oder ein bekanntes Geräusch wie der Glockenschlag von St. Vincentius. Papes humorvoller Blick auf die Banalitäten des Alltags in der Heimat weckt auch dessen ganz persönliche Heimatgefühle - auch wenn er dabei augenzwinkernd einräumen muss: "Eigentlich habe ich ja Migrationshintergrund." Seine Mutter sei Niederrheinerin, sein Vater Westfale, erklärt er dann. Und während sein Vater in seinem ganzen Leben mit einem Grundwortschatz von 200 Wörtern ausgekommen sei, brauche seine Mutter als waschechte Niederrheinerin diese 200 Wörter schon morgens, wenn sie beim Bäcker Brötchen bestellt.

Solche Sätze kommen an beim Publikum. Typisch Pape eben. Die Heimat im Herzen und auf der Zunge.

(RP)
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