Wegberg Ein Lächeln im Gesicht dank der tiergestützten Therapie

Wegberg · Gregor Kryk ist mit seinen Tieren unterwegs, vor allem in Einrichtungen für Senioren und behinderte Menschen. Immer wieder macht er die Erfahrung, wie sehr die Menschen von den Tieren profitieren.

 Gregor Kryk und seine Tiere sind hier in Amern in einer Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Menschen zu Gast. Pony Leica ist bereits 25 Jahre alt und sorgt wie die jungen Kätzchen für Freude bei den Menschen.

Gregor Kryk und seine Tiere sind hier in Amern in einer Einrichtung für geistig und körperlich behinderte Menschen zu Gast. Pony Leica ist bereits 25 Jahre alt und sorgt wie die jungen Kätzchen für Freude bei den Menschen.

Foto: BSEN (ARCHIV)

Panuba - der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Namen seiner sechs Hunde zusammen. Panuba - dieser Name steht für eine besondere Form der Therapiearbeit, die Gregor Kryk anbietet. Der Wegberger, gelernter Altenpfleger, hat vierbeinige Helfer.

Kürzlich war er im regionalen Begegnungs- und Beschäftigungszentrum (RBB) im HPH-Netz West in Amern zu Gast. Ihn begleiteten ein Shetland-Pony, zwei Katzenbabys, vier Kaninchen, sogar ein Minischwein durfte mit. Im RBB trafen Kryk und seine tierischen Begleiter auf geistig und körperlich mehrfach behinderte Menschen. Ihnen war die Freude über diesen besonderen Besuch deutlich anzusehen. Auch in Senioreneinrichtungen bietet Kryk seine Besuche an. "Für mich handelt es sich weniger um ein therapeutisches Angebot als vielmehr darum, ältere Menschen zu aktivieren, zu motivieren und ihre bestehenden Ressourcen zu erhalten", sagt er überzeugt. Die Erfahrung hat ihm schließlich gezeigt, was die Tiere bei den Menschen erreichen können.

Die tiergestützte Arbeit hat er schon während seiner Ausbildung kennen gelernt, vor allem hat ihn die Tiertherapie bei Menschen mit Demenz interessiert, so dass er sich darauf spezialisiert hat. Dass diese Art der Therapie sehr erfolgreich ist, haben schon viele Untersuchungen gezeigt. Länder wie Österreich, die Schweiz und die Niederlande sind in diesem Bereich viel weiter entwickelt als Deutschland - Kryk bedauert das. Denn: Das viel diskutierte Thema Hygiene steht ganz oben an. Gregor Kryk wirft unterdessen einen viel differenzierteren Blick darauf. "Die Frage ist ja, was Hygiene genau bedeutet. Ganz streng genommen müsste man, bevor man beispielsweise eine Senioreneinrichtung betritt, die Straßenschuhe am Eingang ausziehen." Kryk stellt heraus, dass seine Tiere alle geimpft sowie auch entwurmt sind. "So halten wir einen hohen Standard ein und sehen zu, keine Krankheiten mit in die Einrichtungen zu bringen." Kryk nimmt übrigens besonders Rücksicht auf die Menschen mit einer Tierhaarallergie. Seiner Auffassung nach sind die Bereiche Hygiene und die tiergestützte Therapie noch eine große Herausforderung in Deutschland, "da gibt es noch eine Menge Hemmnisse", findet er.

In Kürze ist er auch hierzulande wieder unterwegs. Im Herbst zum Beispiel ist er mit seinen Tieren im Wassenberger Johanniterstift zu Gast, auch in der Einrichtung Herbstsonne in Baal steht noch ein Besuch aus. Sowohl in Wassenberg als auch in Baal war Kryk bereits, immer wieder hat er positive Erfahrungen bei seinen Besuchen mit den Tieren gemacht. Auch im Jülicher Raum ist seine Erfahrung gefragt.

Zurück nach Amern. Die geistig und körperlich mehrfach behinderten Menschen zeigen im Grunde alle die selbe Reaktion: Wer den Raum mit den Tieren betritt, hat automatisch ein Lächeln im Gesicht.

(RP)
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