Wegberg Ein schickes Damenrad für schlappe 33 Euro

Wegberg · Mehr als 50 Interessenten kamen zur Fundsachenversteigerung auf den Wegberger Rathausplatz.

Auktionator Manfred Vits versteigerte dieses Damenfahrrad für 33 Euro.

Auktionator Manfred Vits versteigerte dieses Damenfahrrad für 33 Euro.

Foto: Uwe Heldens

Ein Fahrrad für fünf Euro? Goldschmuck für 40 Euro? Gibt's nicht? Gibt's doch, und zwar regelmäßig bei der Fundsachenversteigerung der Stadt Wegberg auf dem Rathausplatz. Manfred Vits vom Stadtmarketing-Team bewies auf der NEW-Bühne seine Qualitäten als Auktionator.

Gut 50 Interessenten waren auf den Rathausplatz gekommen in der Hoffnung, das ein oder andere Schnäppchen mit nach Hause nehmen zu können. Die meisten wurden nicht enttäuscht: Ein Familienvater ersteigerte gleich vier Fahrräder für kleines Geld.

Das wohl kurioseste Versteigerungsstück war eine etwa 80 Zentimeter hohe Heiligenfigur. Die "Madonna" war äußerst begehrt. Die Auktion startete bei fünf Euro. Zwei Interessenten überboten sich in Ein-Euro-Schritten gegenseitig und trieben den Preis schnell über 20 Euro. "Wir haben die Madonna von der Polizei bekommen und monatelang nach dem rechtmäßigen Besitzer gesucht", sagte ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Da der Besitzer nicht ermittelt werden konnte und sich niemand gemeldet hat, kam das gute Stück nun bei der Fundsachenversteigerung unter den Hammer. "24 Euro zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten!", rief Manfred Vits und die Madonna hatte einen neuen Besitzer, der sich riesig freute und mit der Heiligenfigur sogleich den Heimweg antrat.

Gleich reihenweise kamen an diesem Tag Fahrräder unter den Hammer. Ein schickes gelbes Damenrad mit Einkaufskorb und rotem Fahrradschloss ging für 33 Euro weg. Ein anderes Modell war komplett zugeklebt mit "I love Wegberg"-Aufklebern. "Meine Damen und Herren, bitte greifen Sie zu, das Startgebot von drei Euro sind alleine die Aufkleber schon wert", sagte Manfred Vits. Die Bietenden sahen das in diesem Fall jedoch ein bisschen anders, das Interesse an dem nicht mehr ganz so taufrischen Modell hielt sich doch arg in Grenzen. Schlappe fünf Euro spülte das Aufkleber-Fahrrad in die Stadtkasse. Ein Mountainbike brachte es auf 18 Euro, ein Fahrrad ohne Kette, Schutzbleche und Bremse ging für fünf Euro weg. "Ich muss erstmal zur Bank", rief der Höchstbietende, der offensichtlich gar nicht ernsthaft vorhatte, das Fahrrad mit Mängeln zu ersteigern.

Auktionator Manfred Vits machte seine Sache gut und wertete jedes Aufzeigen der Interessenten vor der Bühne als neues Höchstgebot. "Man darf sich nicht im falschen Moment am Kopf kratzen, sonst hat man plötzlich schon ein Fahrrad ersteigert", sagte ein Besucher auf dem Rathausplatz schmunzelnd. Insgesamt kamen unter anderem 23 Fahrräder, eine Kindersporttasche, eine Digital-Kamera, eine Damentasche und Goldschmuck, mehrere Brillen und eine Heiligenfigur unter den Hammer. Die Einnahmen aus der Fundsachenversteigerung kommen der Wegberger Stadtkasse zugute.

(hec)
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