Wegberg Engel mit voluminösen Papierkleidern

Wegberg · Trude Feger griff eine schöne Idee zur Verwendung von alten Gebetbüchern auf: Sie bastelt Engel daraus, die sich als Geschenke zu unterschiedlichen Anlässen eignen. Der Erlös ist für den Erhalt des Merbecker Pfarrheims bestimmt.

 Seit eineinhalb Jahren bastelt Trude Feger aus alten Gebetbüchern himmlische Gestalten. Gebetbuchspenden nimmt sie jederzeit gerne an. Die Engel eignen sich hervorragend als Geschenk.

Seit eineinhalb Jahren bastelt Trude Feger aus alten Gebetbüchern himmlische Gestalten. Gebetbuchspenden nimmt sie jederzeit gerne an. Die Engel eignen sich hervorragend als Geschenk.

Foto: Jürgen Laaser

Das Prinzip ist einfach, aber wirkungsvoll: Trude Feger schlägt ein ausrangiertes Gebetbuch auf, knickt die Ecken mehrerer Seiten um und streicht die Pfalz glatt. Da es sich um dünnes, feines Papier handelt, erzeugen die Seiten ein voluminöses Aussehen. Sie bilden das Kleid des gebastelten Engels, das mit dezentem Muster aus Buchstabenfragmenten eine besondere Note erhält.

Trude Feger bastelt seit eineinhalb Jahren aus alten Gebetbüchern himmlische Gestalten. Der Erlös ist für den Förderverein St. Maternus und damit für den Erhalt von Pfarrheim, -haus und -bücherei bestimmt. "Auf dem Glockenweihefest in Myhl habe ich Engel gesehen, die die Messdiener aus alten Gottesloben hergestellt hatten", erklärt sie, "das hat mir sehr gefallen und ich habe einen gekauft." Ihr kam die Idee, dass es ebenso eine gute Sache für die Merbecker Gemeinde sein könnte, da sie aufgrund der Neuauflage der Bücher einen Bestand an alten Exemplaren besaß. Für die eigene Herstellung veredelte sie die Ausführung. Waren es vorher Flügel aus einfacher Pappe, auf denen die Außenseiten des Buches befestigt waren, verwendete sie Goldpappe. Ebenso goldenes gekräuseltes Engelshaar statt Wollfäden und eine Halskrause aus gewelltem Papierförmchen. "Die weißen Styroporkugeln male ich farbig an, setze ein Gesichtchen darauf und befestige die Köpfe mit einem Holzstäbchen am aufgeschlagenen Gebetbuch." Das Ausrichten der Flügel hänge von der Beschaffenheit des Gebetbuches ab. Auf eine bunte Unterlage gesetzt und dekorativ eingepackt würden die Leute die Engel am liebsten an einem Verkaufsstand mitnehmen.

Die Engel eignen sich als Geschenk zum Geburtstag oder als Gastgeschenk und sind zur Weihnachts- und Adventszeit sehr gefragt. Sogar nach Kanada und Süd-Deutschland wurden einzelne schon verschickt - es handelte sich um Erinnerungsbücher aus Jugendzeiten, welche die früheren Besitzer in dieser Form zurückerhielten.

Trude Feger ist froh, dass sie einen Weg gefunden hat, den Förderverein zu unterstützen. Bereits in den Jahren zuvor hatte sie sich vielfältig in der Kirchengemeinde engagiert. Von 1989 bis 1996 war sie Küsterin in der Kirche St. Maternus und hat dem Kirchenvorstand zwei Mal sechs Jahre lang angehört. Ihr Mann und sie sind zudem Mitglieder im Förderverein. "Wichtig finde ich es, den Erhalt der Gebäude zu unterstützen, weil das Orte sind, wo Vereinsleben stattfindet." Das Basteln der Engel sei kein Problem für sie - sie mache sehr gerne so etwas und habe gerne etwas unter den Händen. Das, was jetzt zu überlegen sei, seien neue Absatzmöglichkeiten. Zuvor hatten sich die Menschen ihre Exemplare abgeholt oder sie verkaufte einige während der Adventsausstellung in der Pfarrbücherei. Gebetbuchspenden nimmt sie gerne an. Rund 25 Stück unterschiedlicher Art hat sie noch vorrätig. Entweder gibt sie das jeweilige Buch gegen Entlohnung in neuer Gestalt an den Eigentümer zurück oder sie verkauft die darüber hinaus entstehenden Exemplare. "In Notzeiten könnten sie sogar noch reaktiviert werden", sagt sie lachend.

(cole)
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