Wegberg Es wird bunt auf dem Wegberger Skaterplatz

Wegberg · Nach Erkelenz und Hückelhoven bietet auch Wegberg einen Graffitiworkshop an. Die Jugendlichen können eigene Ideen einbringen.

 Unter der Leitung von Jochen Ostländer (2.v.l) und Sozialarbeiterin Birgit Foitzik (3.v.l.) gestalteten die jungen Leute den Pavillon neu.

Unter der Leitung von Jochen Ostländer (2.v.l) und Sozialarbeiterin Birgit Foitzik (3.v.l.) gestalteten die jungen Leute den Pavillon neu.

Foto: Jörg Knappe

Sieben Platten bilden die Wände an der überdachten Sitzfläche auf dem Skaterplatz in Wegberg - und sieben Buchstaben hat auch der Name der Stadt. Da lag es allen Teilnehmern nahe, diese Platten von außen mit dem Begriff "Wegberg"zu besprühen und passend zu gestalten.

Unter der Leitung von Jochen Ostländer vom Jugendzentrum St. Martin hatten über 15 Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren zwei Tage lang Zeit, den Pavillon am Wegberger Skaterplatz mit Graffiti zu gestalten. Die Wände wurden zuerst weiß gestrichen und Skizzen vorgezeichnet. Anschließend konnten die Außenwände gemeinsam bemalt werden, an den Innenwänden ließen die Jugendlichen dann ihrer Kreativität freien Lauf und verwirklichten ihre eigenen Ideen. Dabei wurden sie außerdem von den städtischen Sozialarbeitern Martin Maurin und Birgit Foitzik unterstützt. Finanziert wurde das Projekt vom NRW Landesprogramm Kulturrucksack.

"Wir wollen das Verständnis von Jugendlichen über Graffiti umwandeln und ihnen zeigen, dass Graffiti eine Kunstform ist", erklärt Ostländer. "Bisher war der Pavillon am Skaterplatz mit Graffiti wirklich nur beschmiert. Aber jetzt können wir mit dem Vorurteil von Graffiti als bloße Schmiererei aufräumen."

Zusätzlich bot sich ein Workshop an, da der gesamte Skaterplatz seit Pfingsten neugestaltet wird und so auch die Wände passend neu bemalt werden können. Die Jugendlichen können selbst künstlerisch aktiv werden und ihre eigenen Ideen einbringen. "Das Illegale macht den Reiz von Graffiti aus, deshalb bieten wir jetzt eine legale Fläche an und wollen so Graffiti als Kunst zeigen", sagt Ostländer.

Die meisten Jugendlichen, die bei dem Workshop mitmachen, verbringen ihre Freizeit oft auf dem Skaterplatz. Sie können so ihre Umgebung selbst mitgestalten und sind in die Entscheidungen einbezogen.

Der Jugendbeauftragte vom Bistum Aachen, Patrick Diekneite, kann den Jugendlichen auch fachlich weiterhelfen: Seit er 14 ist, sprüht er Graffiti. Sein Hobby kann er so mit seinem Beruf als Sozialarbeiter verbinden. Der Künstler bietet den Jugendlichen Hilfestellung und malt zum Beispiel die Konturen der Graffiti nach, so dass am Ende alle zufrieden sein können. "Weil die Wände von verschiedenen Altersklassen gestaltet werden, liefert uns das ein Gemeinschaftsbild." Und das sei vor allem an der Gestaltung der einzelnen Buchstaben des Begriffes "Wegberg" zu erkennen.

(RP)
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