Wegberg Firma Heyer - aus Leidenschaft für Autos, Asphalt und Beton

Wegberg · Die Firma Heyer aus Wegberg gilt als größter Asphalthersteller in NRW. Motorsportlegende und Seniorchef Hans Heyer (74) hat das Familienunternehmen mit seinem Unternehmergeist geprägt.

Leidenschaft für Autos, Asphalt und Beton
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Es klingt herrlich einfach. "Autos sind unsere Passion", sagt Seniorchef Hans Heyer (74), als er die Besucher über das Firmengelände mit den vier Asphaltmischanlagen an der B 57 bei Kipshoven führt. Der Mann mit dem Tirolerhut zeigt auf einen Lkw und erklärt, dass er in Zusammenarbeit mit einem Lkw-Hersteller die Achsentechnik verbessert hat und die Reifen nun die doppelte Laufleistung bieten. "Man darf nicht aufhören, sich weiter zu entwickeln", sagt Hans Heyer. So einfach ist das.

Eine Betriebsbesichtigung bei Heyer - das Angebot des Aktionskreises Wegberger Mühle stieß auf sehr großes Interesse. Senior-Chef Hans Heyer, Sohn Kenneth und sein Neffe und gesellschaftender Geschäftsführer Ralf Pomp führten die Besucher in drei Gruppen mit je 20 Leuten über das Betriebsgelände, wo 120 Menschen arbeiten. Asphalt und Beton, Granulate, Heybloc-Steine, Recycling, Verwertung von Dachbaustoffen, Grünannahmestelle und mehr - Heyer hat viel zu bieten. 2010 lieferte Heyer 120 Lkw-Ladungen für das "Race of Champions" in die Düsseldorfer Esprit-Arena. Auch das Material für Landebahnen auf Flughäfen hat Heyer schon geliefert.

Das mittelständische Familienunternehmen, das heute aus einer Gruppe von vier Firmen besteht, ist geprägt vom Unternehmergeist des Seniorchefs Hans Heyer. Die Wegberger Motorsportlegende fuhr in einer einzigartigen Karriere 1000 Rennen und gilt bis heute als Deutschlands erfolgreichster Go-Kart-Pilot aller Zeiten. Viele Erfahrungen, die Hans Heyer über die Jahrzehnte in Sachen Teamarbeit und Technik beim Motorsport gesammelt hat, finden sich in der Unternehmenskultur und im betrieblichen Alltag an der B 57 wieder. "Wir besitzen eine hohe Flexibiliät, die wir uns über die Jahre erarbeitet haben. Das ist notwendig, damit wir uns als Familienunternehmen gegen die Global Player behaupten können", erklärt Heyer. Zu jedem Lkw gehören zwei oder drei unterschiedliche Auflieger, je nach Einsatzzweck. "Viele unserer Mitarbeiter sind neben ihrer Tätigkeit als Kraftfahrer gelernte Schlosser, Gärtner, Lackierer oder Kfz-Mechaniker", erklärt gesellschaftender Geschäftsführer Ralf Pomp. In den Wintermonaten, wenn viele Großbaustellen ruhen, haben die Mitarbeiter auf dem Firmengelände zu tun oder bilden sich weiter. Im Frühjahr und im Herbst, wenn es vor allem auf Straßenbaustellen zur Sache geht, liefern die Mitarbeiter dann Asphalt und Beton aus. Getreu dem Firmenmotto: "Heyer, lass kommen - Heyer kann immer."

Die Firma Heyer gilt heute als einer der leistungsfähigsten Lieferanten für Straßenbaustoffe in NRW. Seit 1960, als die erste Asphaltmischanlage in Betrieb genommen wurde, entwickelte sich das Unternehmen zum leistungsfähigen Asphalthersteller. Bereits im Jahr 1966 produzierte das Unternehmen mit insgesamt vier Mischanlagen und 50 Lkw an der B 57. "Wir sind ein klassischer Fuhrmannsbetrieb", erklärt Pomp.

Mehrere Hunderttausend Tonnen Straßenbaustoffe liefert Heyer pro Jahr aus, damit ist dieser Bereich immer noch das Kerngeschäft. Seit den 1980er Jahren liefert Heyer auch Transportbeton. Die öffentliche Hand ist der größte Auftraggeber, zum Beispiel beim Sanieren von Autobahnen und Landstraßen. Wenn Autobahnen gesperrt sind, zählt die Lieferung "just in time". Fast alle Gewerke sind bei Heyer in eigenen Händen. Auf dem Betriebsgelände an der B57 gibt es eine eigene Lkw-Werkstatt, eine Lackiererei, eine Waschanlage für die Fahrzeuge, ein eigenes Labor. Ein großes Thema ist Recycling: In der Brecheranlage werden Bauschutt und Straßenaufbruch zerkleinert, etwa zehn Lkw-Ladungen pro Stunde. Bis zu 60 Prozent des Asphaltes, der in den vier Asphaltmischanlagen hergestellt wird, stammt aus altem Asphalt. Auch Bitumen aus Dachbaustoffen wird bei Heyer im großen Stil recycelt. In Kipshoven gibt es zwei Transportbetonmischanlagen, eine weitere im Werk Neuss. Vor zehn Jahren hat die Firma Heyer damit begonnen, Heybloc-Steine herzustellen. Viele Wegberger Bürger kennen das Betriebsgelände auch durch die Grünschnittentsorgung. Denn bei Heyer werden Grünabfälle kompostiert, um diese als Dünger in der Landwirtschaft einzusetzen oder in Biokraftwerken zu Ökostrom weiter zu verarbeiten.

Hedwig Klein bedankte sich bei den Geschäftsführern für die interessanten Einblicke in das Unternehmen. "Man spürt: diese Familie brennt für diese Firma", sagte sie.

(RP)
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