Wegberg Flüchtlinge: NRW setzt auf Petersholz

Wegberg · Die Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge in Wegberg-Petersholz wird ausgebaut. Bis zu 1800 Plätze sollen bald zur Verfügung stehen.

 Die frühere Britenwohnsiedlung im Wegberger Ortsteil Petersholz wird heutzutage als Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes NRW für Flüchtlinge genutzt. Das Gelände der ZUE Petersholz gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Der Vertrag zwischen dem Land NRW und der BImA läuft bis zum 31. Juli 2025.

Die frühere Britenwohnsiedlung im Wegberger Ortsteil Petersholz wird heutzutage als Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes NRW für Flüchtlinge genutzt. Das Gelände der ZUE Petersholz gehört der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Der Vertrag zwischen dem Land NRW und der BImA läuft bis zum 31. Juli 2025.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

Bis zu 1800 Flüchtlinge sollen künftig in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes NRW im Wegberger Ortsteil Petersholz untergebracht werden können. Das teilte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Einrichtung hat derzeit eine Kapazität von 540 Regelplätzen. Perspektivisch soll die ehemalige Wohnsiedlung der britischen Streitkräfte auf 800 Regelplätze erweitert werden, darüber hinaus sollen 1000 Notreserveplätze vorgehalten werden, die bei Bedarf genutzt werden können. Sollten alle Reserveplätze benötigt werden, ist die Zentrale Unterbringungseinrichtung in Wegberg-Petersholz eine der größeren im Land NRW.

Im Herbst 2014 hatte die Bezirksregierung Köln erstmals ihre Pläne öffentlich gemacht, in der ehemaligen Britenwohnsiedlung Wegberg-Petersholz eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für 500 (Regelbelegung) bis maximal 800 Flüchtlinge in Betrieb zu nehmen. Das ehemalige Militär-Areal ist in seiner Gesamtheit so groß wie 168 Fußballfelder (120 Hektar). Die Einrichtung wurde am 1. September 2015 eröffnet, allerdings zunächst als Notunterkunft. Die vom Kreis Heinsberg im Rahmen einer Amtshilfe für das Land NRW hergerichteten Unterkünfte zur Erstaufnahme von Flüchtlingen in Petersholz gingen zum 1. April 2016 an das Land über. Der Kreis Heinsberg hatte in einem Zeitraum von weniger als zwei Monaten in sieben Wohnblocks der ehemaligen Militärsiedlung insgesamt 328 Plätze zur Erstunterbringung und darüber hinaus in zwei Häuserblocks 80 Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geschaffen.

Zurzeit befinden sich 349 Menschen aus 13 Nationen in der ZUE Petersholz. Das frühere Militärgelände gehört heute der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Der Mietvertrag zwischen dem Land NRW und der BImA läuft bis zum 31. Juli 2025. Die investierten Baukosten bezifferte die Sprecherin der Bezirksregierung auf derzeit rund vier Millionen Euro. Betreiber der Notunterkunft ist die Johanniter-Unfall-Hilfe. Der Vertrag läuft nach Angaben der Bezirksregierung aktuell bis August 2016 und wird interimsmäßig bis Anfang des Jahres 2017 verlängert. Die Betreuungsdienstleistung in der Einrichtung wird derzeit im Vergabeverfahren ausgeschrieben. Es sei offen, wer neuer Betreiber wird.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Flüchtlinge in Petersholz beträgt nach Angaben der Bezirksregierung Köln drei bis vier Monate. Der Asylantrag kann nicht vor Ort gestellt werden, dies geschieht in den Entscheiderzentren des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, zum Beispiel in Mönchengladbach. Dort werden die Asylanträge gestellt. Wer erfolgreichreich einen Asylantrag gestellt hat, der wechselt von der ZUE Petersholz aus in eine städtische Einrichtung in NRW.

Im Regierungsbezirk Köln gibt es in der Domstadt eine Zentrale Unterbringungseinrichtung vergleichbarer Größenordnung mit 960 Regelplätzen. Im Regierungsbezirk Düsseldorf gibt es größere Einrichtungen in Niederkrüchten (2500 Plätze) und Essen.

(RP)
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