Wegberg Flüchtlingsfamilien leben in Haus Janske

Wegberg · Von einem gelungen Start spricht Gerd Pint von der Wegberger Stadtverwaltung mit Blick auf die neue Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im ehemaligen Seniorenwohnheim Haus Janske in Tüschenbroich.

 Vier Flüchtlingsfamilien leben seit wenigen Tagen im früheren Seniorenwohnheim Haus Janske in Tüschenbroich. Zurzeit kommen durchschnittlich vier bis fünf neue Flüchtlinge pro Woche nach Wegberg.

Vier Flüchtlingsfamilien leben seit wenigen Tagen im früheren Seniorenwohnheim Haus Janske in Tüschenbroich. Zurzeit kommen durchschnittlich vier bis fünf neue Flüchtlinge pro Woche nach Wegberg.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

Seit dem 17. Juli leben im früheren Haus Janske vier Flüchtlingsfamilien mit insgesamt acht Erwachsenen und elf Kindern. "Die katholische Kirche hat die Patenschaft für Haus Janske übernommen", berichtet Gerd Pint.

In dem früheren Seniorenheim gegenüber der Tüschenbroicher Kirche können bis zu 50 Menschen untergebracht werden. Die Stadt hat das Haus gemietet und strebt eine Maximalbelegung von 25 Personen an. "Ob wir das erreichen können, liegt aber daran, wie viele Zuweisungen wir in den nächsten Wochen und Monaten bekommen", erklärt Pint. Zurzeit kommen durchschnittlich vier bis fünf neue Flüchtlinge pro Woche in die Unterkünfte der Stadt Wegberg. Weil die Stadt kürzlich das ehemalige Haus Janske und das Wildenrather Jugendheim als Flüchtlingsunterkunft in Betrieb nehmen konnte, hat sich die Situation in der Unterkunft an der Nordstraße in Arsbeck, wo zuletzt bis zu 190 Flüchtlinge untergebracht waren, ein wenig entspannt. "Dort leben zurzeit etwa 160 Menschen", sagt Pint. In Wildenrath bietet das Jugendheim Platz für maximal zwölf Flüchtlinge, zurzeit ist es mit acht Personen belegt. Weil die Stadt davon ausgeht, dass der Flüchtlingszustrom anhält und die Kapazitäten in den städtischen Flüchtlingsunterkünften in wenigen Wochen wieder erschöpft sein werden, wurden gemäß Beschluss des Stadtrates zwei Wohnmobilheime bestellt. Diese sollen demnächst auf dem Gelände der Arsbecker Flüchtlingsunterkunft aufgestellt werden. Dort wäre dann Platz für weitere 44 Flüchtlinge (22 pro Wohnmobilheim).

Bei der Stadt Wegberg hoffen die Verantwortlichen, dass die vom Land geplante Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE Wegberg) in der leerstehenden britischen Wohnsiedlung bei Petersholz für 500 bis maximal 800 Flüchtlinge möglichst bald eröffnet wird. Denn dann erfolgen keine weiteren Zuweisungen in die städtischen Flüchtlingsunterkünfte mehr, so dass sich die Situation entspannen könnte und keine weiteren finanziellen Belastungen für die Stadt ergeben. Die Kosten für den Betrieb und die Unterhaltung der ZUE Wegberg übernimmt das Land NRW. Stellvertretender Regierungspräsident Wilhelm Steitz hofft, dass die ZUE Wegberg zunächst als Notunterkunft für 50 bis 80 Flüchtlinge am 1. September eröffnet werden kann. Doch zunächst müssen für rund vier Millionen Euro unter anderem die Ver- und Entsorgungsleitungen repariert werden. Wilhelm Steitz hat zusammen mit der Stadt Wegberg interessierte Bürger für morgen (19 Uhr) in das Forum der Katholischen Grundschule Arsbeck eingeladen. Dann möchte der stellvertretende Regierungspräsident unter anderem über den aktuellen Planungsstand zum Thema ZUE Wegberg informieren.

Die kürzlich eröffneten städtischen Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge in Tüschenbroich und Wildenrath sind nur als Übergangslösung gedacht. "Wir gehen davon aus, dass wir Haus Janske spätestens im März 2016 wieder aufgeben können", sagt Gerd Pint. Überwältigt zeigt sich der Fachbereichsleiter Bildung und Soziales von der Welle der Hilfsbereitschaft aus den Reihen der Wegberger Bürger. "Das ehrenamtliche Engagement ist enorm", sagt er.

Dass Menschen sich unbedingt für Flüchtlinge einsetzen wollen, zeige auch die hohe Anzahl der Bewerbungen auf die von der Stadt Wegberg ausgeschriebene Flüchtlingshelfer-Stelle. "Ich habe 124 Bewerbungen vorliegen", sagt Gerd Pint.

(RP)
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