Wegberg Freiwillige sammeln Müll rund um Schwaam ein

Wegberg · Großer Frühjahrsputz in Wegberg: Rund 30 Sammler, darunter vier Kinder, sammelten Verpackungsmüll, Regenschirm, Hocker und Autoreifen rund um Schwaam ein.

 Sie halfen beim Müllsammeln rund um Schwaam: Horst Höchemer (v.l.) von der St. Maternus Schützenbruderschaft, Brudermeister Wolfgang Poos, Enkel Marius Höchemer und Ingrid Höchemer.

Sie halfen beim Müllsammeln rund um Schwaam: Horst Höchemer (v.l.) von der St. Maternus Schützenbruderschaft, Brudermeister Wolfgang Poos, Enkel Marius Höchemer und Ingrid Höchemer.

Foto: Ruth Klapproth

Nach getaner Arbeit schmeckt es besonders gut: Der größte Teil der Gruppe, die mehr als zwei Stunden Wege, Flur und Wald rund um das Reetdachdorf Schwaam von achtlos weggeworfenem Müll befreit hatte, stärkte sich nach diesem freiwilligen Einsatz im Heuhotel "Böscherhof" mit einer deftigen Suppe und Würstchen. Ebenfalls Lohn für die knapp 30 Aktiven, denen vier Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren angehörten: Sie hatten zum Erfolg der 15. Müllsammelaktion, die unter dem Motto "Saubere Landschaft" stand, eine Menge beigetragen.

Eine bis oben gefüllte Schlepperkarre stand vor der Hoftür. Der Müll wird zum Bauhof der Stadt gebracht. Neben einigen Bewohnern der Orte Schwaam und Venheyde waren die Jäger mit zwei größeren Gruppen vertreten. Sie bereiteten sich beim traditionellen Frühjahrsputz auf einen "Stabwechsel" vor: Jagdpächter Franz Theissen gibt am ersten April sein Amt an Achim Kohnke weiter. Somit ist der rund 300 Quadratmeter große "Jagdbezirk Schwaam" für neun Jahre in Kohnkes Obhut. Beim Frühjahrsputz, der an diesem Tag ebenfalls in Merbeck durchgeführt wurde, nahmen er und seine Jägerschaft erstmals teil. "Was wäre, wenn die Menschen hier nicht sammeln würden", fragte sich Achim Kohnke angesichts der Müllmenge, "die Bemühungen sind auf jeden Fall gerechtfertigt." Viel achtlos Weggeworfenes fanden sie auf ihrer Route vor allem entlang der Landstraße L367 Richtung Merbeck sowie in Flur und Wald. Jetzt sei die Vegetation nicht so hoch und der Müll sei zu Fuß gut zu finden. "Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns beteiligen und die Tradition aufrecht erhalten", betonte er, "und in dem Müll könnten sich Tiere verfangen." Die Sammelaktion eigne sich zudem dazu, den eigenen Kindern näherzubringen, dass Plastik nicht verrottet. "Es schärft ihr Bewusstsein für die Umwelt", bestätigte Mario Schröder, der in der Gruppe, die mit eigenem Traktor und Anhänger sowie dornenfester Kleidung bestens ausgerüstet war, mitging. Schöner Nebeneffekt: Sie hatten einiges an Rehwild und Hasen gesehen.

Eine ähnlich große Zahl wie in vergangenen Jahren an Helfern sowie Müll, den sie fanden, stellte Hubert Michiels fest - der Vorsitzende der veranstaltenden Dorfgemeinschaft Schwaam ist mit Stellvertreter Mario Sachsenhausen für die Organisation verantwortlich. "Der Bereich 'Krupploch' war erneut stark vermüllt", erzählte er, sogar mehrere Hocker und Autoreifen hatte diese Gruppe zwischen Harbeck und Merbeck aufgelesen. "Es ist schwierig, die Leute für so eine Aktion rauszulocken", bemerkte er zum Engagement, "aber in Schwaam und Venheyde es seit Jahren relativ stabil." Natürlich könnten es gerne noch mehr Mitstreiter sein. Eine Idee in dieser Richtung hat er bereits jetzt: Er hat vor, im kommenden Jahr die Naturfreunde des Angelvereins "Petri Heil" Wassenberg zu fragen, sich zu beteiligen.

(cole)
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