Wegberg Freude über restauriertes Banner: "Mehr als ein Stück Stoff!"

Wegberg · Schatz aus dem Archiv gehoben: Ein historisches Banner der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) ist wieder im Verband zurück.

 Das Banner der PSG präsentieren (v.li.) René Klanten (Oberbruch), Hildegard von Contzen, PSG-Wichtel Leni, Sophie Schröder, Michael Kock (Immerath).

Das Banner der PSG präsentieren (v.li.) René Klanten (Oberbruch), Hildegard von Contzen, PSG-Wichtel Leni, Sophie Schröder, Michael Kock (Immerath).

Foto: KOCK

Das Verbandsbanner der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) in der Region ist wieder im Verband. Es befand sich noch im Archiv der DPSG in Wegberg und wurde beim letzten Georgstag der DPSG den PSG-Stämmen der Region und des Kreises Heinsberg wieder übergeben. Hildegard von Contzen aus der Paramentengruppe in der Pfarrei Christkönig hatte das "gute alte Stück" aufgearbeitet. Jetzt wird dieses mittlerweile historische Banner bei den Stämmen der Region aufbewahrt. Es wird nicht mehr "Wind und Wetter trotzen" müssen. Der PSG-Diözesanverband ist in diesem Jahr im Bistum Aachen 70 Jahre alt geworden. Das Banner stammt aus der Hochzeit der Verbände, den 60er Jahren oder ist gar älter.

Da in früheren Jahren oftmals die Karmeliterpatres aus Wegberg Diözesankuraten für die Pfadfinderinnen waren, hat dieses Banner seinen "Dornröschenschlaf" all die Jahre in Wegberg verbracht. Der DPSG-Bezirksvorsitzende Hans-Josef Rosen war auf das Banner aufmerksam geworden und hatte die Heimkehr in die Wege geleitet. Über gute Kontakte in die Pfarrei Christkönig in Erkelenz zur Paramentengruppe von St. Lambertus konnte die PSG Immerath Hildegard von Contzen für die Wiederherstellung des Banners gewinnen, denn die Zeit hatte kräftige Spuren hinterlassen. Mit viel Fleiß und Sachverstand hat Hildegard von Contzen ein wahrhaft tolles Ergebnis erzielt. Mit einem Blumenstrauß und einem "ganz frischen" Friedenslicht von Betlehem bedankten sich die PSG-Stämme in der Jugendkirche "jACk" bei ihr. Wie sich herausstellte, war der verstorbene Mann von Hildegard von Contzen selbst viele Jahre als Pfadfinder engagiert. Das hat ihre schnelle Zusage noch einmal beschleunigt. Allzeit bereit eben.

"Es ist mehr als ein Stück Stoff, auch wenn es nach den Jahrzehnten zunächst den Eindruck erweckt!" Das in Handarbeit gefertigte Banner muss wirklich viele Jahre verborgen in Wegberg gelegen haben. Es zeigt im "Himmelblau der PSG" (Verbandsfarbe) golden umrandet das PSG-Kleeblatt. Mit dem Kreuz in der Mitte symbolisiert es die göttliche Dreifaltigkeit, zugleich das Dreifache in jedem Pfadfinderversprechen - Treue zu Gott, zur Gemeinschaft und zu sich selbst. Jedes Mal in einer neuen Altersstufe. Jetzt wieder das alte Banner zu haben, lässt die PSG-Verbände in der Region (Oberbruch, Wassenberg und Immerath) ihre Geschichte pflegen und wieder aktuell auf das Verbandsverständnis schauen.

Als das Banner noch im aktiven Gebrauch war, stellte die PSG einen katholischen Mädchen- und Frauenverband dar. Die meisten katholischen (Jugend-)Verbände waren damals in ihren Zielgruppen und Mitgliedern geschlechtergetrennt. Eigentlich ist es die PSG sogar heute noch: ein Mädchen- und Frauenverband in der Pfadfinderwelt. In den 70er Jahren wurden die meisten Verbände offen für alle Geschlechter. Allein die PSG ist ein Verband für Mädchen und Frauen geblieben. Bis auf den Diözesanverband Aachen: Hier wurden ab den 70er Jahren auch Jungen (Männer) in den weiblichen Pfadfinderverband aufgenommen. Das bedeutet bis heute, dass auf allen Leitungsebenen Männer mitarbeiten können, aber die Frauen immer noch in der Mehrheit sein müssen. Auch wenn das Bistum Aachen nicht das größte deutsche Bistum ist, stellt der PSG-Verband Aachen den größten Diözesanverband dar. Gemeindereferent Michael Kock dankte: "Wegen des guten engen Kontaktes der PSG und DPSG untereinander und auch wegen des ,Zufallstreffers' von Hildegard von Contzen war es ganz schnell, unkompliziert und sehr entspannt, dieses Banner wieder ,heil' zurückzuerhalten. So kann's auch gehen."

(RP)
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