Wegberg Ganz nah am Verbraucher

Wegberg · Bei einer Besichtigungstour lernten 30 Teilnehmer zwei Nahversorger-Betriebe kennen: den Hühnerhof Kresken und Hofladen Brocker.

 Auf dem Kreskenhof in Uevekoven werden Eier aus Bodenhaltung und Kartoffeln angeboten. Obst und Gemüse wird auch ausgeliefert. Kresken fahren mittwochs auch in Neuwerk und freitags in Viersen aus.

Auf dem Kreskenhof in Uevekoven werden Eier aus Bodenhaltung und Kartoffeln angeboten. Obst und Gemüse wird auch ausgeliefert. Kresken fahren mittwochs auch in Neuwerk und freitags in Viersen aus.

Foto: Jörg Knappe

Genauso wie der Aktionskreis Wegberger Mühle (AWM) jedes Jahr eine ortsansässige Firma vorstellt, wollte er nun aufzeigen, was in Wegberg an Nahversorgung entwickelt wurde. So begründete Mitglied Hedwig Klein die Initiative zur Besichtigung zweier ganz individueller Angebote in diesem Bereich.

Eine Gruppe von rund 30 Interessierten statteten zunächst dem Kreskenhof in Uevekoven und im Anschluss dem Hofladen Brocker in Tüschenbroich einen Besuch ab. Dass beide Wert auf kurze Wege zum Kunden und auf Qualität legen, wurde dabei deutlich. In Zeiten zunehmender Bedeutung von Discountern und großen Einkaufszentren oder billiger Milchpreise aufgrund von zeitweiliger Überproduktion hat der Fortschritt auch vor dem Hof der Familie Kresken nicht halt gemacht. Im Jahr 2000 war sie von Mönchengladbach hergezogen und betrieb zunächst Ackerwirtschaft, bevor sie mit 1000 Hühnern die Tierhaltung begann. "Inzwischen haben wir zwei Ställe mit jeweils 700 Hühnern zusätzlich angeschafft, so dass wir alle Kunden in Wegberg und Mönchengladbach mit Eiern beliefern können", erläuterte Stefan Kresken, der mit Ehefrau Heike, den Kindern Lena und Simon sowie Eltern Marlene und Josef herumführte. "Zu Beginn haben wir uns die Haltung auch anders vorgestellt", sagte er, "früher haben wir noch bis zum Suppenhuhn vermarktet." Dass die Dimensionen größer wurden, merken sie schon daran, dass lediglich Hühner ab einer Zahl von 500 nach zweijähriger Legetätigkeit von einem polnischen Schlachtbetrieb abgeholt werden.

Im Sortierraum konnten die Besucher, die sich teils an familiäre Hühnerhaltung zur Kindheitszeit erinnerten, die Aufteilung der Eier in die Größen S bis XL nachvollziehen. Ein Blick in den großen Stall zeigte die jeweils aus 150 braunen und 50 weißen Hühnern bestehenden Gruppen, durch Abtrennungen von den übrigen untergebracht. Die Volieren-Haltung auf drei Ebenen war im Anbau zu sehen. "Bis zu 1900 Eier legen sie pro Tag", berichtete Heike Kresken, "der Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Direktbelieferung." Zusammen mit regionalem Gemüse, Obst und Plätzchen liefern sie donnerstags in Rath-Anhoven und samstags in Beeck und Wegberg bis zur Haustür aus.

Im Hofladen Brocker, den die Gruppe im Anschluss besichtigte, erfuhren die Teilnehmer ebenfalls vom Anspruch der Betreiberin Annette Brocker, gute Qualität aus regionalem Anbau bieten zu wollen. Ebenso liegt beiden Betrieben mit Eier-Verkaufsraum oder Hofladen am Herzen, das Gemeinschaftsgefühl der Kunden zu stärken. Ähnlich wie in damaliger Zeit, als man sich häufig in einem der örtlichen Geschäfte traf. Der gemütliche Ausklang des Nachmittags fand im Ausflugsziel Bauerncafé Jakobs in Tüschenbroich statt.

(cole)
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