Wegberg/Erkelenz Gericht entscheidet im November über Anklage

Wegberg/Erkelenz · Das Amtsgericht Erkelenz wird voraussichtlich erst im November 2014 entscheiden, ob ein Hauptverfahren gegen die Leiterin der Sankt Antonius Klinik Wegberg und einen leitenden Arzt eröffnet wird. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach wirft den beiden in ihrer Anklage vom 10. Juli 2014 vor, Medizinprodukte betrieben zu haben, obwohl diese Mängel aufwiesen, durch die Patienten des Wegberger Krankenhauses hätten gefährdet werden können.

 Bei Kontrollen waren Mängel entdeckt worden.

Bei Kontrollen waren Mängel entdeckt worden.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

Bei Kontrollen des Kreisgesundheitsamtes Heinsberg und der Bezirksregierung Köln waren im Juli 2013 im Wegberger Krankenhaus "erhebliche hygienische und medizinische Mängel" entdeckt worden. Die Kontrolleure sollen verunreinigtes Operationsbesteck wie Pinzetten mit organischen Rückständen sowie Scheren und Klemmen mit Korrosionsspuren gefunden haben. Außerdem hätten die Prüfer sterile Produkte entdeckt, deren Haltbarkeitsdatum zum Teil bis zu mehr als sieben Jahre (Juni 2006) abgelaufen war. Einmalprodukte wie Spezialnadeln sollen außerdem mehrfach benutzt worden sein, heißt es.

Klinikchefin Dany Molz erklärte, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung der Patienten vorgelegen habe. Die Angeschuldigten sind nach Angaben eines Gerichtssprechers verantwortlich für den Zustand der Medizinprodukte. Ihnen werde aber nicht vorgeworfen, dass die mangelhaften Produkte tatsächlich verwendet wurden. Für die Anklage reiche die abstrakte Gefährlichkeit aus.

Sollte das Hauptverfahren eröffnet und die Angeschuldigten verurteilt werden, droht ihnen nach Angaben des Gerichtes eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

(hec)
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