Wegberg Große Schau vielfältiger Kunst

Wegberg · Bei der 11. Kunstoffensive präsentierten 28 Künstler Werke ihres Schaffens und zeigten damit ganz unterschiedliche Sicht- und Darstellungsweisen. Die Organisatoren berichten von einer guten Publikumsresonanz.

 Irene Heinen (l.) präsentierte Besuchern sowie Kolleginnen und Kollegen ihre Werke. An der 11. Kunstoffensive in Wegberg nahmen insgesamt 28 Künstler teil.

Irene Heinen (l.) präsentierte Besuchern sowie Kolleginnen und Kollegen ihre Werke. An der 11. Kunstoffensive in Wegberg nahmen insgesamt 28 Künstler teil.

Foto: Jürgen Laaser

Ganz unerwartet trafen die Besucher der 11. Kunstoffensive bereits im Innenhof des ehemaligen Karmeliterklosters auf ein Ausstellungsstück: Wie zufällig abgesetzt wirkte der drei Meter hohe, aus zwölf Sperrholzbalken und acht Stahlsteckverbindungen gefertigte Kubus, der in leicht schräger Position am Fuße eines Baumes positioniert war. Erst mit Blick von der obersten Stufe des dahinterliegenden Treppenaufgangs erschloss sich der optische Bezug zu den quadratischen Flächen des Brunnens auf dem Rathausplatz. Eine Gesamtansicht, die Künstler Fredrik Erichsen aus Bornheim beim 54. Aufbau der Form bewusst auswählte. Er war einer von 28 Ausstellern bei der großen, ansprechenden Kunstschau vor und im historischen Gemäuer.

2009 hat Erichsen begonnen, sich auf diese Weise auf die Suche nach Orten zu machen, die inspirieren. Durch den Kubus hindurch, aus ihm heraus oder künstlerisch hält er Vorgefundenes fotodokumentarisch fest. So war vor der Eingangstür ein Foto von einer zentralen Positionierung in einer mit Strommasten bestückten weiten Landschaft in zerrissener Passpartout-Einfassung zu sehen. Als eine Art Blick durch das Kaleidoskop wirkte eines der Foto-Mosaike, bei denen die Szenen eines Schrottplatzes am Bildrand zu sehen waren.

Keramik-Designerin Gisela Stotzka richtete hingegen den Fokus auf kleine und winzige Bestandteile. So im Bild "Wo ist Wassily?", in dem sie mit Konfetti und Zeichnung eine Komposition mit grafischer Formensprache gestaltete. "Der gefallene Waldkönig" in der symbolischen Gestalt je einer Baumscheibe war von einem feinen Drahtgeflecht mit vergoldeten Keramikscheiben gekrönt.

Der künstlerischen Gestaltung mit Farbe hatte sich beispielsweise der Niederländer Jos Solberg gewidmet. In seinen Landschaften in Acrylfarben nehmen menschliche Figuren zentrale Rollen ein. Abstrakte Ansichten in Kunstharz und Öl auf Leichtstoffplatte hatte Professor Dieter Crumbiegel erschaffen. Durchscheinende oder stark farbige Flächen setzte er verdeckten Linien gegenüber und erreichte einen statischen oder bewegten Ausdruck. Im Pavillonzelt im Garten zeigte Hildegard Escher eine Auswahl ihrer frei aus der Hand aufgebauten Tonplastiken, die sie zum Teil mit Holz kombiniert hat. Oder mit Metall wie in der Darstellung "Die Zeit", in der das Räderwerk der Uhr verbindende Elemente zwischen jugendlichen bis älteren Tonköpfen darstellt. Ein Zeichen für den unaufhaltsamen Gang der Zeit. Ein paar Schritte weiter stellte Robin Kurka aus Mechernich-Kommern eine Installation als eine Art Spiegel der Gesellschaft aus. Allegorien für menschliche Schaumschläger oder Tiefbohrer in reduzierter Abbildung von Straußenvögeln aus Eisen positionierte er um ein Gelege mit Straußeneiern. Die Gruppe bewache die Eier, die symbolisch für die Ideen für die Zukunft ständen, erläuterte der Künstler - ein "Lanzenbruch für die Kreativität", deren Bedeutung er mit vier vergoldeten Vogelköpfen hervorgehoben hatte. Ein Thema, das ihn seit einer Reise nach Australien nicht mehr loslässt.

Von einer bisher guten Resonanz auf die Kunstoffensive berichtete Mitorganisator Folkmar Pietsch an diesem Nachmittag des ersten Tages. Kunstfreunde und Künstler seien sehr von der guten Organisation, dem schönen Ambiente und der großen Vielfalt an Kunst angetan.

(cole)
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