Wegberg Haft für drogensüchtigen Dealer

Wegberg · Wegen Handels mit Betäubungsmitteln sowie wegen Führens und Besitzens von halb automatischen Schusswaffen und Munition musste sich ein Erkelenzer (48) vor der Zweiten Großen Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten. Die Staatsanwältin warf dem 48-Jährigen vor, in einer Garage an der Alten Landstraße in Wegberg größere Mengen Betäubungsmittel gelagert zu haben, die er verkaufen wollte. So wurden dort am 17. Mai 100 Gramm Kokain, 1,6 Kilo Amphetamin, 2,1 Gramm Chrystal Meth, 947 Ecstasy-Pillen, 2,4 Kilo Marihuana und 200 Gramm Haschisch gefunden. Außerdem wurden noch zwei halbautomatische Schusswaffen und drei Schlagringe entdeckt. Ein Mitangeklagter erschien nicht im Gerichtssaal, weil dessen Verfahren inzwischen abgetrennt worden ist.

Der 48 Jahre alte Angeklagte zeigte sich bereits zu Prozessbeginn geständig. Ohne Schulabschluss und nach abgebrochener Lehre habe er bereits als 16-Jähriger regelmäßig Cannabis konsumiert. Ein psychiatrischer Sachverständiger schilderte in seinem Gutachten, dass Rauschgift die Hauptrolle im Leben des oft arbeitslosen Angeklagten spielte. Der Mann sei von Kokain und Amphetamin abhängig. Zeitweise war der Vater von drei Kindern abstinent. Später konsumierte er erneut Drogen. Gleichwohl sei der Angeklagte voll schuldfähig, so der Gutachter. Der 48-Jährige leide an keiner psychischen Erkrankung. Aber der Erkelenzer sei therapiefähig und auch -willig. Der Sachverständige empfahl eine Entwöhnungstherapie von anderthalb Jahren.

Am Ende verurteilte die Zweite Strafkammer den Angeklagten zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und zwei Monaten und zur Unterbringung in einer Therapieanstalt. Vorher muss er jedoch ein Jahr und sieben Monate im Gefängnis verbüßen. Zwar habe der Angeklagte die scharfen Schusswaffen besessen, sie aber nie eingesetzt, hieß es in der Urteilsbegründung.

(RP)
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