Wegberg Im Leben doppelt Glück gehabt

Wegberg · Zwei Schwestern genossen in der Komödie "Zwei ahnungslose Engel" in vollen Zügen die Vorteile von Kreditkarten. Dem hohen Gericht machte ihre naive Unbekümmertheit später sehr zu schaffen. Für die Darsteller gab es viel Beifall.

 Mit der Komödie "Zwei ahnungslose Engel" von Erich Ebermayer mit den bekannten Schauspielerinnen Anita Kupsch und Chariklia Baxevanos startete vor 400 Besuchern im Forum das Theaterprogramm 2015/2016.

Mit der Komödie "Zwei ahnungslose Engel" von Erich Ebermayer mit den bekannten Schauspielerinnen Anita Kupsch und Chariklia Baxevanos startete vor 400 Besuchern im Forum das Theaterprogramm 2015/2016.

Foto: Rüdiger Neumann

Eigentlich hatten sich die Kramer-Schwestern Marie Luise (Anita Kupsch) und Anne Rose (Chariklia Baxevanos) ihr Leben in bescheidenen Verhältnissen schön eingerichtet. "Für Extravagantes fehlen uns die Mittel", sagten sie. Anstatt Geld für Mode oder Schmuck auszugeben, statten sie den Geschäften lediglich einen Besuch ab und ließen sich alles ausführlich zeigen.

In der ersten Szene der Komödie "Zwei ahnungslose Engel" - eine Produktion der Komödie im Bayerischen Hof München - stellten sie dem amüsierten Publikum ihre spezielle Lebensart genüsslich vor. Bürgermeister Michael Stock eröffnete vor nahezu ausverkauftem Haus die aktuelle Theatersaison. 400 Besucher waren ins Forum gekommen, um die wunderbare Geschichte mitzuerleben.

Die große Veränderung im Alltag der älteren Frauen kam mit der Post: Nach dem Ausfüllen eines Fragebogens bekamen sie eines Tages vom "International Service Club" zwei Kreditkarten zugeschickt. Deren Slogan lautete "Kaufen Sie alles, ohne zu bezahlen." In einem Reisebüro ließen sie sich vom Mitarbeiter (Markus Bader) davon überzeugen, als Kartenbesitzerinnen eine Weltreise ohne Barzahlung zu buchen. Auf der Bühne führten die zwei Schwestern mal in ihrer Stube, dann im Reisebüro und im Anschluss im Gerichtssaal ihre äußerst munteren Dialoge.

Mit Drehteilen wurden die einzelnen Sets schnell umgesetzt. Die Reise durch 13 Länder in 24 Tagen erlebten die Zuschauer durch witzig gestellte Aufnahmen auf einer Leinwand mit. Der unsanfte Aufprall in der Realität wurde durch die beige-braune Farbgestaltung des die ganze Bühnenlänge einnehmenden Gerichts sowie schwarze Kleidung des Personals verstärkt. Unvermindert fröhlich und gut gelaunt stach hier erneut das Schwestern-Duo in pinkfarbener und rosa Kleidung mit vielen Smalltalk-Einlagen heraus. Einen Zeugen nach dem anderen hörten Richter (Wolff von Lindenau), Staatsanwalt (Josef Baum) und Verteidiger (Rudolf Otahal) an, bis schließlich Geschäftsmann Louis Maria Kramer (Markus Bader) die ausstehende Summe bezahlte. Einem Computer war aufgrund des gleichen Nachnamens und eines Buchstabendrehers bei den Initialen der Vornamen ein Fehler unterlaufen. Er hatte den Schwestern die Karten in der Annahme eines gut gedeckten Kontos ausgestellt.

Von Beginn an sorgten flotte Sprüche, sympathische Eigenarten der Protagonisten und komisches Spiel für eine sehr lockere Atmosphäre. Gelächter und Zwischenapplaus bezeugten die gute Unterhaltung. Die Aktualität des Themas "Technik und ihre Tücken" stellten alle gut greifbar heraus. Die freundliche Lösung zum schwerwiegenden Vorwurf des Betrugs verhalf den beiden Damen schließlich noch zum lang ersehnten, sogar doppelten Glück im Leben.

(cole)
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