Hückelhoven Im Rudel durch Wegberg und Ratheim

Hückelhoven · Zum Auftakt des Straßenkarnevals übernehmen die Narren die Macht in den Rathäusern in Ratheim und Wegberg.

Hückelhoven: Im Rudel durch Wegberg und Ratheim
Foto: Michael Heckers

Gut gebrüllt, Löwe! In Anlehnung an das neue Logo der Mühlenstadt Wegberg, das neben einer Welle und einem Mühlrad auch den geldrischen Löwen zeigt, trat Wegbergs Bürgermeister Michael Stock gestern um Punkt 11.11 Uhr im Löwenkostüm vor die Narrenschar.

Auf dem Rathausplatz tobte zu diesem Zeitpunkt schon der Bär: Sonja Opwis begrüßte die Jecken, darunter Vertreter der Karnevalsgesellschaften "Flöck op" Wegberg, "Hei on Klei" Gerichhausen, "Laakebüll" Rath-Anhoven, "Sonn Männ" Klinkum, "De Maiblömkes" Dalheim sowie Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran (als Punker verkleidet) und dessen Team aus dem Pfarrbüro, Kaplan Michael Marx, Diakon René Brockers, Vertreter aus Rat und Verwaltung sowie viele junge Karnevalfans aus Wegberger Kindergärten. Prinz Thorsten I., Bauer Bernd und Ihre Lieblichkeit Jungfrau Rosa (Roland Simons) erwiesen sich als fachmännische Löwenbändiger und nahmen nach kurzer, aber entschiedener Verhandlung mit dem (ehemaligen) Stadtoberhaupt den Stadtschlüssel entgegen. Bis Aschermittwoch regieren fortan das Dreigestirn und der Straßenkarneval in der Mühlenstadt. Das Motto ist in großen Buchstaben über dem Rathauseingang zu sehen: "Auf der Jagd nach schwarzen Zahlen, im Rudel wir durch's Mühlental jagen. Nicht nur im Wappen, auch im Rathaus, fahren die Löwen zu Karneval ihre Krallen aus."

 Das Wegberger Dreigestirn mit Prinz Thorsten I. (Kappes), Bauer Bernd (Cohnen) und Jungfrau Rosa (Roland Simons) übernahm gestern von Bürgermeister Michael Stock (im Löwenkostüm) den Stadtschlüssel und damit zum Auftakt des Straßenkarnevals die Macht in der Mühlenstadt. Sekt und Orden gab es für die Möhnen (Bilder rechts): Die Schönste (unten rechts), die Besonderste (oben links), die Schäbigste (oben rechts) und die Originellste (unten links).

Das Wegberger Dreigestirn mit Prinz Thorsten I. (Kappes), Bauer Bernd (Cohnen) und Jungfrau Rosa (Roland Simons) übernahm gestern von Bürgermeister Michael Stock (im Löwenkostüm) den Stadtschlüssel und damit zum Auftakt des Straßenkarnevals die Macht in der Mühlenstadt. Sekt und Orden gab es für die Möhnen (Bilder rechts): Die Schönste (unten rechts), die Besonderste (oben links), die Schäbigste (oben rechts) und die Originellste (unten links).

Foto: Ruth Klapproth (1), Michael Heckers (4)

Die Vorfreude auf den größten Karnevalszug seit vielen Jahren in der Mühlenstadt ist riesig: 35 Mottowagen und insgesamt 65 Gruppen gehen am Rosenmontag um 14.11 Uhr auf die rund 3,5 Kilometer lange Strecke durch die Innenstadt. Gestern feierten die Narren den Auftakt des Straßenkarnevals nach dem Rathaussturm in der Kreissparkasse und anschließend im Forum und in den Kneipen.

In Ratheim blitzte die Zinnen-Krone von Jungfrau Stefania in der Sonne. Mit Prinz Robert I. und Bauer Paule war die Holde gekommen, um unter "All onger eene Hoot"-Anfeuerungsrufen das Alte Rathaus zu erobern. Unterstützung leistete Prinzessin Laura II. (Heiermeier) mit Gefolge vom "Roathemer Wenk". Das Dreigestirn sei ein bisschen sauer, mäkelte Hoot-Präsidentin Ramona Fister in Richtung oberes Rathaus-Fenster, an dem sich Bürgermeister Bernd Jansen zeigte. "Vize-Bürgermeisterin Andrea Axer hat doch bei der Proklamation den Schlüssel der Macht beim Prinzen abgegeben. Bernd, was machst Du denn jetzt wieder da oben?"

Hückelhoven: Im Rudel durch Wegberg und Ratheim
Foto: Gabi Laue
 Die Zebras aus Afrika konnten Bürgermeister Bernd Jansen nicht helfen. Er wurde festgenommen vom Dreigestirn Jungfrau Stefania, Bauer Paule und Prinz Robert I. sowie Wenk-Prinzessin Laura. Die Möhnen (re. o.) amüsierten sich im Zelt. "Untenrum" waren sie kreativ mit Schlips-Trophäen und Ratheim-Bildern.

Die Zebras aus Afrika konnten Bürgermeister Bernd Jansen nicht helfen. Er wurde festgenommen vom Dreigestirn Jungfrau Stefania, Bauer Paule und Prinz Robert I. sowie Wenk-Prinzessin Laura. Die Möhnen (re. o.) amüsierten sich im Zelt. "Untenrum" waren sie kreativ mit Schlips-Trophäen und Ratheim-Bildern.

Foto: LAASER (1)/LAUE

Der Bürgermeister wollte den Jecken weismachen, das Rathaus könne nicht gestürmt werden: "Wir haben doch so viele Flüchtlinge hier, da ist jedes Plätzchen besetzt, auch das Rathaus." Da wohne eine Truppe aus Afrika, die fühle sich sehr gut. Dann würde das Rathaus eben komplett gesperrt, und die Bewohner müssten hungern, konterte Ramona Fister. Das könne der Bürgermeister abwenden, wenn er drei Versprechen gebe: beim heutigen Prinzenempfang im Rathaus dem Prinzen die Schuhe polieren (Jansen: "Das kenn' ich von zu Hause. Mach' ich!"), dem Bauern beim Auftritt Luft zufächeln und für Jungfrau Stefania einen Blumenteppich streuen. Jansen rief seine "Flüchtlinge" ans Fenster, die sich als Horde Zebras entpuppten. Unter Beschuss mit Wurfmaterial setzte die RKG den bewährten Rammbock ein - der Bürgermeister hatte mal wieder verloren und ließ sich abführen.

(RP)
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