Marc Breuer Jackels, Borowka, Oellers und Co.

Erkelenz · Heute und morgen gastiert Marc Breuer mit seinem Figurencomedy-Programm "Löschmeister Josef Jackels: Löschen, retten, Keller leerpumpen" in der Wegberger Mühle. Der gebürtige Brachelener freut sich sehr auf die Auftritte in der alten Heimat.

 Marc "Brüh" Breuer in unterschiedlichen Rollen, unter anderem als Löschmeister Josef Jackels (l.) und Borowka (2.v.l.).

Marc "Brüh" Breuer in unterschiedlichen Rollen, unter anderem als Löschmeister Josef Jackels (l.) und Borowka (2.v.l.).

Foto: Marcus Müller-Saran

WEGBERG Zum bislang einzigen Mal hatte Marc Breuer, im Erkelenzer Land immer noch bestens bekannt als die eine Hälfte des früheren Comedy-Duos Rurtal Trio, sein Programm "Löschen, retten, Keller leerpumpen" hierzulande im Mai 2017 gespielt - in Doveren. Mittlerweile hat der 49-Jährige das insgesamt rund 30 Mal gespielt. Dieses Comedyprogramm mit den vom Rurtal Trio bekannten Figuren Josef Jackels, Richard Borowka, Heribert Oellers und Manfred "The Voice" Mertens sowie Friedhelm Schlüper als neuer Figur darf also nun getrost als rundgespielt eingestuft werden.

Haben Sie Ihr Programm seit den Vorpremieren im Frühjahr 2017 relevant geändert?

Marc Breuer: Jackels, Borowka, Oellers und Co.
Foto: Marcus Müller-Saran

Breuer Das war so wie mit jedem Programm: Man schraubt immer noch eine Weile daran herum. Aus so manchem Zehnzeiler wird ein Sechszeiler, doch der wird dann anders ausgespielt. Das Programm dauert so immer noch rund 100 Minuten. In der jetzigen Fassung fühle ich mich pudelwohl damit.

Mit diesem Programm knüpfen Sie eng an Rurtal-Trio-Zeiten an - vier der fünf Charaktere stammen aus dieser Zeit. Haben Sie die Lust am Figurenkabarett zurückgewonnen?

Marc Breuer: Jackels, Borowka, Oellers und Co.
Foto: Marcus Müller-Saran

Breuer Ja, es macht mir wieder viel Spaß, in diese Rollen zu schlüpfen. Der letzte reguläre Auftritt mit dem Rurtal Trio war 2008 - danach habe ich das ja mehrere Jahre nicht mehr getan.

Bis zur Riesensause im September 2016 anlässlich des 25-jährigen Bühnenjubiläums des Rurtal Trios in der Hückelhovener Aula. Zwei Auftritte hatten Ihr langjähriger Bühnenpartner Christian Macharski und Sie dazu geplant - sieben Vorstellungen in einer Woche mit insgesamt über 5000 Besuchern sind es geworden.

Marc Breuer: Jackels, Borowka, Oellers und Co.
Foto: Marcus Müller-Saran

Breuer Ja, da denke ich sehr gerne dran zurück, das war eine tolle Erfahrung und hatte was von einem Familientreffen. Da haben wir viele gute alte Bekannte wiedergetroffen - auch hinter der Bühne. Und als ich vor den Auftritten die langen Besucherschlangen sah, die sich vor der Aula gebildet hatten, kam mir das fast schon ein wenig surreal vor.

Wurden Sie nach 2008 noch aufs Rurtal Trio angesprochen?

Breuer Hier in der Heimat auf alle Fälle. Und kurios war das mal bei einer Wanderung mit meiner Familie in der Wutachschlucht im Schwarzwald. Da fragte mich einer der Mitwanderer plötzlich: "Sind Sie nicht Löschmeister Josef Jackels?" Meine Frau und meine Kinder waren da mächtig beeindruckt (grinst). Mein Triumph währte aber nur 30 Sekunden. Dann stellte sich heraus, dass der Mann aus Gerderath kam.

Neben der Figurencomedy pflegen Sie ja schon seit langem das Standup-Metier - aktuell mit dem Programm "Ich hab' die Ruhe weg". Was spielen Sie eigentlich lieber?

Breuer Schwer zu sagen. Figurencomedy hatte ich ja eine ganze Zeit lang nicht gemacht - ich freue mich nun über Abwechslung, fahre gerne zweigleisig. Mein Regisseur Lutz von Rosenberg Lipinsky bringt das so auf den Punkt: "Donnerstags kann man Tango spielen, samstags in einer Country & Western-Band." (schmunzelt) Was bei mir Tango und was Country & Western sein soll, muss er mir mal verraten.

Fakt ist, dass "Ich hab' die Ruhe weg" wesentlich autobiografischer als "Löschen, retten, Keller leerpumpen" ist.

Breuer Was mein aktuelles Leben als Ehemann und Vater betrifft, ist das mit Sicherheit so. Beim Figurenprogramm fließen mehr die Erfahrungen aus einer Jugend auf dem Dorf mit ein.

Sie waren aber auch schon verstärkt noch in einem dritten Genre unterwegs: Speziell in Köln sind Sie bei Lesungen aufgetreten, haben diese teils auch mitorganisiert - und haben zur Krönung an diversen Poetry Slams teilgenommen. 2004 sind Sie in dieser Disziplin sogar Kölner Stadt-Vizemeister geworden.

Breuer Ja, und zur Belohnung durfte ich danach gemeinsam mit dem Stadtmeister zur Deutschen Meisterschaft nach Stuttgart fahren, die auch für Österreicher und Schweizer offenstand. Das war für mich eine sehr interessante Erfahrung mit sehr unterschiedlichen Künstlern.

Zum Abschluss eine Standardfrage an einen Künstler: Haben Sie noch Lampenfieber vor einem Auftritt?

Breuer Wenn ich an den im April in Wuppertal denke, dann schon. Da trete ich schließlich als Josef Jackels bei der Tagung des Feuerwehrverbands NRW auf - also vor lauter echten Feuerwehrprofis.

MARIO EMONDS FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(emo)
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