Wegberg Jazzklänge von funkig bis melancholisch

Wegberg · Der Kulturring Wegberg bot ein zweites Jazzkonzert in der Musikreihe "Wegberger Frühling" an. Mit dabei war erneut Drummer André Spajic, der in der Formation "Night Train" drei Musiker um sich scharte.

 Die Musik des deutsch-niederländischen Quartetts "Night Train" kommt in Wegberg gut an. Die Wegberger Mühle als Veranstaltungsort des Blues-Konzerts war ausverkauft.

Die Musik des deutsch-niederländischen Quartetts "Night Train" kommt in Wegberg gut an. Die Wegberger Mühle als Veranstaltungsort des Blues-Konzerts war ausverkauft.

Foto: Jürgen Laaser

Die Jazzkonzerte des Kulturrings, die der Verein in Zusammenarbeit mit Schlagzeuger André Spajic auflegt, kommen beim Publikum gut an. Erneut war die Wegberger Mühle, die sich mit stimmungsvollem Ambiente und persönlicher Atmosphäre erneut als stimmiger Veranstaltungsort bewährt hat, bis auf den letzten Platz besetzt. Mit dem deutsch-niederländischen Quartett "Night Train" trugen sie bereits das zweite Jazz-Konzert zum Musikfrühling bei.

Das vorbereitete musikalische Programm "From Blues to Soul" beinhaltete viel Abwechslung und unterschiedliche Interpretationsansätze. Neu im Quartett war der Gladbacher Blues-Gitarrist und Sänger Max Hütten, der im Wechsel mit Johan de Haan die Gesangsparts übernahm. Bei diesem ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt, dem eine lange Probeneinheit vorausgegangen war, zeigte sich, dass ihnen stimmlich unterschiedliche Richtungen besonders lagen. Mit weichem, gefühlsbetontem Gesang brachte de Haan vor allem melancholisch angelegte Stücke zur vollen Geltung, während Hütten mit Nachdruck die fetzigeren Titel präsentierte. Bewunderung erntete Bassist Jo Didderen für sein beherztes leidenschaftliches Spiel, mit dem er immer wieder klangliche Akzente setzte und sich gut in das Spiel des Ensembles einfügte. Für den konstanten Drive am Schlagzeug sorgte André Spajic mit leisen und lauteren Tönen. Die deutsch-niederländische Formation gehört seit ihrer CD-Veröffentlichung und zahlreichen Gastspielen in den Clubs und Festivals zum festen Bestandteil der Jazzszene NRW. Die Teilnahme beim "Hot Jazzmeeting" in der Düsseldorfer Tonhalle, der "Jazzrallye", an den Hildener Jazztagen und Auslandsaufenthalte können die Musiker verzeichnen. In ihrem aktuellen Repertoire spannen sie einen Bogen von Blues über fetzige Jump and Swing Titel a la Stray Cats bis hin zu aktuellem Soul. Dabei machen sie unter anderem Anleihen bei Ray Charles, Steve Ray Vaughn, den Blues Brothers, James Brown, den Commitmans oder Amy Winehouse. In Wegberg ließen sie beispielsweise eine ganz eigene Version des Titels "Kiss" von Prince oder das Stück "Sick and tired" - Fooling around with you, das den Frust eines Mannes über seine untätige Frau thematisierte, hören. "You give me nothing but the blues" hieß es nach der Pause oder der "T Bone Shuffle" erklang.

Bei der Zugabe stellte das Publikum im Refrain "Let it roll baby" den Background-Chor, was auf Anhieb klappte. Stellvertretende Kulturringvorsitzende Annemie Kammans-Feldberg dankte den Musikern zum Konzertschluss für ihren tollen Auftritt. Die Zuhörer bat sie, der Reihe, die erst am 30. Oktober fortgesetzt wird, treu zu bleiben.

(cole)
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