Wegberg Johanniter: "Letztlich war der Preis entscheidend"
Wegberg · Betreiber bedauert, dass er seine Arbeit für Flüchtlinge in der ZUE Petersholz nicht weiterführen darf.
Zum 1. Februar 2017 wird die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge des Landes NRW in Petersholz mit dem Verein "Zukunftsorientierte Förderung" (ZOF) aus Duisburg einen neuen Betreiber bekommen. Das hat die Bezirksregierung Köln bestätigt (unsere Redaktion berichtete). Der bisherige Betreiber, die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), bedauert nach eigenen Angaben sehr, die Arbeit in der Flüchtlingsunterkunft nicht weiterführen zu dürfen. Das geht aus einer Medieninformation der Johanniter hervor.
"Am 22. November 2016 hat die Johanniter-Unfall-Hilfe per Fax von der Bezirksregierung Köln erfahren, dass die JUH im Rahmen der Ausschreibung für den Einzelauftrag zur ZUE Wegberg nicht berücksichtigt werden kann", teilen die Johanniter mit. Die Übergabe an ZOF soll zum 31. Januar 2017 erfolgen. Seit Eröffnung der ZUE Petersholz Anfang September 2015 habe die JUH 1620 geflüchtete Menschen in Petersholz betreut. "Laut Mitteilung der Bezirksregierung wurde der Zuschlag dem anderen Bieter aus wirtschaftlichen Gründen erteilt", heißt es weiter. Die Johanniter zahlen nach eigenen Angaben tarifgebundene Gehälter und beschäftigen in der Einrichtung ausreichend Fachpersonal, um den Betrieb mit der bekannten Qualität zu sichern. "Aufgrund dieser Tatschen wurde seriös und verantwortungsbewusst ein Angebot für den Weiterbetrieb der ZUE Wegberg kalkuliert. Da jedoch der Preis letztlich entschied, konnte die anerkannte Qualität von Konzept und Umsetzung der Arbeit der Johanniter bei der Vergabe nicht den Ausschlag geben."
Der Betrieb der Einrichtung für "Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" in Petersholz sei formal unabhängig von dem der ZUE. "Praktisch wird mit dem Kreis Heinsberg zu besprechen sein, wie hier über die jetzige Beauftragung hinaus verfahren wird", teilen die Johanniter mit.
