Wegberg Katzenbabys suchen dringend ein Heim

Wegberg · Der Verein Tierrefugium Wegberg sucht dringend neue Besitzer für Katzenbabys und ausgewachsene Tiere. Kastrationen sind notwendig.

 Michael Schink mit einigen Katzen im Tierrefugium: "Wer nicht züchtet, sollte sein Tier aus Verantwortung kastrieren lassen."

Michael Schink mit einigen Katzen im Tierrefugium: "Wer nicht züchtet, sollte sein Tier aus Verantwortung kastrieren lassen."

Foto: Jürgen Laaser

Frieda sitzt auf der Fensterbank. Ihr Fell ist stumpf und kraftlos. Aufgeweckte Augen blicken den Besucher an und nur zu gern lässt sich die Katzendame die Streicheleinheiten gefallen. "Frieda ist der jüngste Zugang in unserem Tierrefugium. Sie ist krank, aber jetzt geht es ihr schon wieder besser.

Die Tierarztbesuche haben allein für Frieda bis jetzt über 200 Euro gekostet", erklärt Michael Schink. Er und Antonia Greco beherbergen auf ihrem Hof Tiere, die nach einem Umzug zurückgelassen wurden oder in Not geraten sind und scheinbar keinen Besitzer mehr haben. "Wir können jedoch zurzeit keine Tiere mehr aufnehmen", sagt er. "Wir sind an der Grenze der Möglichkeiten. 20 Katzen leben hier. Wir suchen dringend nach neuen Besitzern für Katzenbabys und erwachsene Katzen, die wir mit der Nähe des Menschen vertraut machen konnten."

Antonia Greco und er beherbergen auf ihrem Hof Esel, Schafe, Hunde, Hühner, Gänse und Laufenten. "Die Population der Katzen hat erschreckend zugenommen, weil viele Besitzer ihre Tiere nicht kastrieren lassen." Antonia Greco erklärt, dass es mittlerweile viele Streunerkatzen gibt. Diese könne man schlecht vermitteln, da die Tiere den Menschen nicht gewöhnt seien. Der Verein betreut stattdessen die Futterplätze, fängt die Tiere ein und lässt sie kastrieren und registrieren. Michael Schink erläutert die Vorteile einer Kastration des Vierbeiners: "Kastrierte Katzen und Kater haben eine höhere Lebenserwartung und Widerstandskraft. Kastrierte Kater sind zudem weniger in Revierkämpfe verwickelt und ihre Streunerlust ist nicht so groß. Die Ausbreitung von Katzenkrankheiten wie Katzenaids, das bei Revierkämpfen und beim Decken übertragen wird, sinkt."

Den beiden ist es wichtig, an die Tierhalter zu appellieren, verantwortlich mit dem Tier und der Umwelt umzugehen: "Wer nicht züchtet, sollte sein Tier aus Verantwortung kastrieren lassen." Oft handelt es sich bei den Streunerkatzen um Haustiere, die zur Last fallen oder nach einem Umzug einfach zurückgelassen werden. "Oft werden sie erst in der Dämmerung aktiv, tagsüber sind sie kaum zu sehen. Viele von ihnen sind krank, unterernährt oder verletzt. Leider interessiert ihr Schicksal kaum jemanden", sagt Greco. Umso mehr freut sich der Verein, dass es immer wieder Menschen gibt, die Streunerpopulationen melden und sich an den Kosten für die Kastration beteiligen, indem sie eine Straßensammlung in der betroffenen Nachbarschaft organisierten. Denn die Kosten kann der Verein allein kaum stemmen. Auch in Erkelenz, Wegberg und Wassenberg wurden Fälle von hohen Streunerzahlen gemeldet.

(bart)
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