Wegberg Magische Riten zur Walpurgisnacht

Wegberg · Mit Zaubertrank, Zauberbrot und spannender Geschichte feierten 22 Hexen und Zauberer ein großes Fest an der Naturschutzstation Haus Wildenrath. Namen wie "Immerdreist", "Hullewulle" oder "Pimpinella" wurden verteilt.

 Brauen des Zaubertranks bei der Walpurgisnacht mit Natascha Lenkeit-Langen: Die kleinen Hexen und Zauberer hatten jede Menge Spaß.

Brauen des Zaubertranks bei der Walpurgisnacht mit Natascha Lenkeit-Langen: Die kleinen Hexen und Zauberer hatten jede Menge Spaß.

Foto: NICOLE PETERS

Auf dem Gelände an der Naturschutzstation Haus Wildenrath waren viele der 21 kleinen Gäste mit spitzen Hüten, dunklen Gewändern und glitzernden Umhängen bekleidet zum Treffen gekommen, um standesgemäß die Walpurgisnacht zu feiern. Ebenso hatte die "große Hexe" Natascha Lenkeit-Langen Hexenhut und Umhang an. Sonnenschein und kühle Temperaturen boten zudem gute Voraussetzungen, um mit vielen spannenden Aktionen unter freiem Himmel schöne Stunden zu verleben.

Natascha Lenkeit-Langen, im "wahren Leben" Vorsitzende des Naturschutzbundes (NABU) Kreisverband Heinsberg, hatte zum zweiten Mal zur großen Feier vor dem 1. Mai geladen - der Zuspruch sei in diesem Jahr um einiges größer, freute sie sich. Sie wies darauf hin, dass die Feierlichkeiten in vielen Regionen wie etwa im Harz, in Österreich oder in der Schweiz ausgeprägter seien und der NABU das Thema auch aufgegriffen hat, da es naturnah gestaltet werden könne.

Die Nacht vor dem 1. Mai gilt traditionell als diejenige, in der die Hexen insbesondere auf dem Blocksberg oder eigentlich Brocken im Harz sowie an anderen erhöhten Orten ein großes Fest feierten. Der Name "Walpurgisnacht" leitet sich von der heiligen Walburga ab, einer Äbtissin aus England (710 bis 779). "Es gibt böse und liebe Hexen, Hexer und Zauberer", wussten die Kinder, in großer Runde vor dem Lehmbackofen auf dem oberen Gelände der Station tagend. Was Natascha Lenkeit-Langen bestätigte: Meist waren Frauen als Hexen bezeichnet worden, aber es hatte auch Männer darunter gegeben. Entsprechend deren favorisierten tierischen Begleiter hatte sie Stoffspinne Susi, Stoffkater Potz und Stoffkröte Kröterich mitgebracht, die eifrig im Geschehen mitmischten.

Namen wie "Immerdreist", "Hullewulle" oder "Pimpinella" wurden verteilt, der Besen als Fortbewegungsmittel und Schwefeldampf als Lieblingsgeruch ermittelt. Mit blauem Sirup und verschiedenfarbigen flüssigen Zutaten (Säften) zum langen Zauberspruch kreierte die Schar schmackhaften Zaubertrunk, um sich für ein magisches Hexenspiel zu stärken. Gehen, anhalten, "über das Feuer springen", "auf dem Besen reiten" und sich drehen war ebenso angesagt, wie imaginäre Kröten und Katzen vorsichtig an den Nachbarn im Kreis weiterzugeben. Aktivitäten, um die Walpurgisnacht mit vielen Riten wirkungsvoll zu feiern und sich für das Backen vom Zauberbrot warm zu halten. Der Lehmbackofen heizte bereits vor, als sich junge und ältere Magier auf den Wiesen und am Wald auf die spannende Suche nach Kräutern wie Lavendel, Thymian und Minze als Zutaten des schmackhaften Brots machten.

Alle waren mit Feuereifer dabei und ganz in das fantastische Geschehen versunken. Zum gemütlichen Ausklang las die "Leithexe" aus dem Buch "Die kleine Hexe" spannende Passagen aus dem Leben der relativ jungen Nachwuchsdame vor. Hatte sie doch für Hexenverhältnisse erst relativ wenige 120 Jahre auf dem Buckel.

(cole)
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