Wegberg Melodien zum Muttertag

Wegberg · Mit dem Auftritt des weltbekannten Bass-Baritons Huub Claessens ging für das Heerlener Salonorchester "Da Capo" ein Traum in Erfüllung.

 Der weltbekannte Bass-Bariton Huub Claessens stand beim traditionsreichen Muttertagskonzert im Forum Wegberg mit dem Heerlener Salonorchester "Da Capo" auf der Bühne. Das Publikum war von den musikalischen Darbietungen begeistert.

Der weltbekannte Bass-Bariton Huub Claessens stand beim traditionsreichen Muttertagskonzert im Forum Wegberg mit dem Heerlener Salonorchester "Da Capo" auf der Bühne. Das Publikum war von den musikalischen Darbietungen begeistert.

Foto: Jörg Knappe

Der aus Limburg stammende und inzwischen in Wien wohnende Sänger Huub Claessens stand beim traditionsreichen Muttertagskonzert im Forum bei einigen Stücken gemeinsam mit dem Ensemble auf der Bühne. Ebenfalls Premiere beim von der Anton Heinen Volkshochschule (VHS) veranstalteten Konzert: Der Solist spielte mehrere Instrumente.

Das aus sieben, an der Musikhochschule Maastricht ausgebildeten, Berufsmusikern bestehende Ensemble "Da Capo" wurde 1985 gegründet und verfügt über ein großes Repertoire, das aus originalen und eigenen Arrangements weltberühmter Melodien besteht. Huub Claessens studierte Gesang, Oper und klassisches Saxofon an der Hochschule für Musik in Maastricht und schloss sein Studium mit "cum laude" ab. Er sang unter dem Dirigat Herbert von Karajans, war Gast bei den Salzburger Festspielen und sang an der Staatsoper in Wien.

Zum Muttertag hatten die Musiker ein beschwingtes bis nachdenklich stimmendes Programm zusammengestellt. Ein musikalischer Höhepunkt folgte dem nächsten, wobei sich die rund 180 oft älteren Zuhörer ein wenig in den Gesang hineinhören mussten. Vor allem englische Texte bereiteten Verständnisschwierigkeiten, wobei die großartige Qualität des Gesangs unbestritten war. Aber genau diese Stücke wie "My funny Valentine" des Komponisten Lorenz Hart als Arrangement von Jan Knooren boten die Gelegenheit, die sehr gut geschulte Stimme außerhalb von Arien oder Musicalbeiträgen zu genießen. Viel Gefühl, klangliche Kraft und sonorer warmer Klang kamen so auf andere Weise zur Geltung.

In sehr tiefer Tonlage ließ Claessens darüber hinaus "Madamina, il catalogo e questo" aus der Oper "Don Giovanni" nach ausführlicher Beschreibung hören. Das Lied "Ol' man river" aus dem Musical "Show Boat" interpretierte er als einer von wenigen Weißen. Sklaverei und Ausbeutung sind darin Thema. Die Arie "Ella giammai m'amò" war ihm quasi auf den Leib geschnitten: Die Oper "Don Carlos" ist eine der wenigen, in der ein Bass-Bariton die Hauptrolle hat. Ebenfalls mit viel Charme und tollem Steh-Geigenspiel setzte Leiter Ernest Frissen hörenswerte Akzente. Die "Serenade" von Enrico Toselli widmete er den Flüchtlingen und erreichte auch mit hohen leisen Tönen die Herzen des Publikums.

Ein rasantes Ständchen mit Augenaufschlag brachte er mit dem Stück "Csárdás" des Komponisten Vittorio Monti zwei Damen in der ersten Reihe. Durchweg taktsicher und bestens aufeinander abgestimmt agierten alle Instrumentalisten, rissen Saxofon- und Trompetenspiel des Bass-Baritons mit und sorgte der Pfeif-Einsatz eines Eisenbahnmitarbeiters für gute Stimmung.

Nach zwei gefühlvoll dargebrachten Wiener Liedern waren die Zuhörer im Forum Wegberg zum Schluss so begeistert, dass sie geschlossen aufstanden und insgesamt zwei Zugaben erhielten.

(RP)
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