Wegberg Orchester mit "besonderem Auftrag"

Wegberg · Das Musikkorps der Bundeswehr eröffnet in der Beecker Vincentiuskirche den Wegberger Musikfrühling.

 Stammgast bei den Opus-Konzerten: Viel Beifall bekam das Bundeswehr-Musikkorps im vergangenen Jahr bei seinem Sinfoniekonzert in St. Vincentius Beeck.

Stammgast bei den Opus-Konzerten: Viel Beifall bekam das Bundeswehr-Musikkorps im vergangenen Jahr bei seinem Sinfoniekonzert in St. Vincentius Beeck.

Foto: Kulturförderkreis Opus 512

Ein außergewöhnliches Orchester kommt am Donnerstag, 20. März, zum 23. Mal auf Einladung des Kulturförderkreises Opus 512 nach Wegberg. Mit dem Benefizkonzert des Musikkorps der Bundeswehr (ab 18 Uhr), dessen Erlös einem sozialen Zweck zu Gute kommt, wird der "Wegberger Musikfrühling 2014" eröffnet. In den bisherigen 22 Auftritten haben die Musiker über 120 000 Euro einschließlich weiterer zweckgebundener Spenden eingespielt.

Bis zur Aussetzung der Wehrpflicht war das Kammerorchester des Musikkorps der Bundeswehr alljährlich zu Gast in Wegberg. Da das Kammerorchester aufgelöst wurde, übernimmt nun das Musikkorps selbst die Konzertgestaltung.

Es ist ein Orchester mit "besonderem Auftrag" und Teil des deutschen Militärmusikdienstes. Seine Hauptaufgabe ist die öffentliche Repräsentation der deutschen Streitkräfte auf den großen Konzertbühnen im In- und Ausland. Es gastierte in den USA, Japan, Afrika und fast allen Ländern Westeuropas. Als symphonisches Blasorchester ist es besetzt mit allen gängigen Holz- und Blechblasinstrumenten, von der Piccoloflöte bis zur Tuba und allen vorhandenen Schlagwerken. Die Musiker sind Berufs- und Zeitsoldaten.

In der Programmgestaltung des Orchesters kommt der "Konzertanz" und hier insbesondere den Originalkompositionen für Blasorchester eine besondere Stellung zu. In den Benefizkonzerten des Musikkorps wird meist ein weiter musikalischer Bogen von der Bearbeitung großer "klassischer" Werke über Märsche bis hin zur neueren unterhaltenden Literatur gespannt. Diese Vielfalt entspricht in gleichem Maße der Vielseitigkeit moderner Blasmusikentwicklung wie den reichen klanglichen Möglichkeiten des Orchesters.

Gleichzeitig soll mit einer solchen Programmgestaltung bei Benefizkonzerten der erfreulichen Vielschichtigkeit des Publikums Rechnung getragen werden, die ein besonderes Kennzeichen der Militärorchester darstellt. Das heutige Musikkorps der Bundeswehr wurde 1957 als "Lehrmusikkorps" aufgestellt und am 1. Juni 1959 zum Stabsmusikkorps der Bundeswehr erhoben. Mit der Aufstellung eines neuen Stabsmusikkorps im Jahr 2000 in Berlin wurde der neue Name "Musikkorps der Bundeswehr" festgelegt.

Mit der Namensänderung hat sich auch Entscheidendes geändert: Als repräsentatives Konzertorchester vertritt es nicht nur die Streitkräfte bei herausgehobenen Veranstaltungen, sondern ist auch Aushängeschild der Bundesrepublik Deutschland. In den mehr als 40 Jahren seines Bestehens hat das Musikkorps bei Benefizkonzerten einen Reinerlös von mehr als fünf Millionen Euro für wohltätige Zwecke eingespielt.

Seit dem 1. Oktober 2012 ist Oberstleutnant Christoph Scheibling Chef des Musikkorps. Der in Wipperfürth geborene Christoph Scheibling trat 1989 in den Militärmusikdienst der Bundeswehr ein und studierte an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Das Kapellmeisterexamen legte er mit "Auszeichnung" ab.

Unter anderem war er drei Jahre Leiter des Kammerorchesters. 2009 und 2010 war er Leiter eines Mentoringteams im Rahmen des ISAF-Mandates in Afghanistan zum Aufbau der afghanischen Militärmusik. Anschließend war Oberstleutnant Scheibling stellvertretender Leiter des Militärmusikdienstes der Bundeswehr in Bonn bis zur Übernahme des Musikkorps der Bundeswehr. Sein musikalisches Schaffen gilt der Pflege konzertanter, symphonischer Blasmusik ebenso wie deutscher und internationaler Marschmusik. Er ist als Juror in Wettbewerben und Wertungsspielen tätig, leitet Dirigentenseminare und ist ein gefragter Gastdirigent.

Oberstleutnant Christoph Scheibling ist in Wegberg kein Unbekannter mehr. Er gestaltete drei Symphoniekonzerte mit dem Kammerorchester in den Jahren 1998 bis 2000 in St. Vincentius Wegberg-Beeck. Im Februar 2000 spielte er mit seinem Orchester in der Beecker Kirche eine CD ein, deren Erlös für die Erhaltung des Aachener Domes bestimmt war.

Zusammen mit seiner Frau Susann musiziert er als "Duo Scheibling", Klavier und Oboe. Am 23. November ist das Duo im Musiksaal des Vincentiushauses in Wegberg-Beeck zu erleben.

(RP)
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