Wegberg Pflegebedürftige mit Bewegung fördern

Wegberg · Fitnesstrainerin Ulrike Peters mobilisiert im Rahmen eines NRW-Modellprojektes Bewohner des SZB Wegberg.

 "Der positive Nebeneffekt ist ein ausgeprägter Lachmuskel", schwärmen die Teilnehmer der Bewegungsstunden.

"Der positive Nebeneffekt ist ein ausgeprägter Lachmuskel", schwärmen die Teilnehmer der Bewegungsstunden.

Foto: Heinrichs Gruppe/Diana Lennertz.

Mit dem NRW-Modellprojekt "Bewegende Alteneinrichtungen und Pflegedienste" (BAP) begeistert der Landessportbund Nordrhein-Westfalen nicht nur die derzeit 15 Teilnehmer des SZB Wegberg. "Das seit März 2018 eingeführte Bewegungstraining ist total kreativ. Angesprochen wird der ganze Körper, speziell gefördert werden kognitive sowie motorische Fähigkeiten. Ulrike Peters zeigt uns ganz spezielle Übungen, auf die wirklich niemand kommt", sagt Diana Lennertz, Leitung des Sozialtherapeutischen Dienstes im SZB Wegberg. Die Teilnehmer lachen, singen und erfreuen sich der bloßen Gemeinschaft, während die Bewohner gleichzeitig konzentriert versuchen, einen Ball mit den Füßen zu balancieren.

Das dreijährige NRW-Modellprojekt "Bewegende Alteneinrichtungen und Pflegedienste" wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (früher: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter) des Landes NRW und die Pflegekassen NRW und ist im Landessportbund Nordrhein-Westfalen (LSB NRW) im Programm "Bewegt ÄLTER werden in NRW!" angesiedelt. Diana Lennertz und Ulrike Peters kamen in einem Gespräch auf die Idee, dass dieses Projekt eine schöne Idee für das SZB Wegberg sei. Gemeinsam arbeiteten sie daran, das Projekt für das SZB Wegberg zu verwirklichen. Ziel der wöchentlichen Trainingseinheiten von Ulrike Peters, Fitness- und Rehasport-Trainerin im Activ Centrum Wegberg, ist eine verbesserte Beweglichkeit und höhere Mobilität. Die auf diese Weise wiederhergestellte Selbstständigkeit ermöglicht den Bewohnern beispielsweise das selbstständige An- und Auskleiden. Sturzprävention, soziale Teilhabe und Lebensfreude im Alltag stehen zudem im Mittelpunkt, wenn Ulrike Peters die Bewohner vor Ort besucht.

Die nachhaltige Zusammenarbeit und Qualitätssicherung zwischen den Bereichen Sport und Pflege wird anhand von individuellen Vereinbarungsmöglichkeiten im Modellprojekt "BAP" ermöglicht. Das adäquat an die Fähigkeiten und Einschränkungen angepasste Übungsangebot, bestärkt die Bewohner darin, die ihnen noch zur Verfügung stehenden Fähigkeiten zu nutzen. Auch das Pflegeleitbild der Heinrichs Gruppe bildet diesen wichtigen Aspekt ab, es gilt insbesondere darin zu motivieren, das eigene Können aufzuzeigen und zu erhalten.

Die Stärkung vom Herz-Kreislauf-System aktiviert die Ausdauer und hält bis in hohe Alter fit. Josefine Haken nimmt an den Bewegungsstunden teil und meint: "Ich möchte meinen Körper fit halten und die Muskeln trainieren. Es ist eine frohe Stunde mit viel Humor. Der positive Nebeneffekt ist ein ausgeprägter Lachmuskel". Wichtige Bestandteile des Programms sind Musikeinsatz und Biografiearbeit, aber auch das Lachen, Singen und Tanzen, bzw. Sitztanzen. Bewegungsförderung bringt mehr Lebensqualität und Freude über das bloße "Zusammensein" für die Bewohner.

(hec)
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