Wegberg "Pippa" begeistert das Publikum

Wegberg · Mit der Komödie "Eine Couch in New York" nach dem gleichnamigem Film aus dem Jahr 1996 ging die Wegberger Theatersaison zu Ende.

 Neben den menschlichen Akteuren um Darstellerin Viola Wedekind bewies Hündin Pippa in Wegberg viel schauspielerisches Talent.

Neben den menschlichen Akteuren um Darstellerin Viola Wedekind bewies Hündin Pippa in Wegberg viel schauspielerisches Talent.

Foto: Sabine Haymann

Alle vier Veranstaltungen der aktuellen Theatersaison seien so gut wie ausverkauft gewesen, begrüßte Ulrike Derichs die Besucher im voll besetzten Forum und bedankte sich für das rege Interesse des Publikums. Das neue Programm sei fertiggestellt - bis zum 24. April könnten Anmeldungen für Abonnements bei der Stadt abgegeben werden. Als letzte Vorführung in der Saison erwartete das Publikum die kurzweilige Komödie "Eine Couch in New York".

Diese deutschsprachige Erstaufführung nach dem gleichnamigen Spielfilm von Chantal Akerman hielt sich inhaltlich recht genau an die Vorlage. Schnelle Szenen- und "Orts"-Wechsel brachten Tempo und Situationskomik ins Spiel. Neben den menschlichen Akteuren bewies Hündin Pippa viel schauspielerisches Talent. Die ganze Geschichte ins Rollen brachte der Wohnungstausch von Psychoanalytiker Henry Harriston (Jacques Breuer), wohnhaft in New York, mit der Pariser Tänzerin Béatrice Saulnier (Viola Wedekind) per Zeitungsinserat. Während er sich ausgebrannt fühlte und seine Patienten nicht mehr ertragen konnte, gingen der lebenslustigen, etwas chaotischen Béatrice ihre zahlreichen Verehrer auf die Nerven. In der Wohnung des jeweils Anderen angekommen, wurden sie unvermittelt mit der Lebenssituation des Anderen konfrontiert. Die Tänzerin fand sich unfreiwillig in der Rolle der Therapeutin wieder, während Harriston sich mit verschmähten Bewunderern und Zimmerputz herum ärgerte.

Zwei Bühnenbauelemente stellten das Umfeld dar. Zumeist hatte der Zuschauer auf linker Seite Einblick in die Praxis mit Couch, während rechts die unaufgeräumte Dachkammer zu sehen war. Abwechselnd strahlten Scheinwerfer die Wohnung an, in der die Handlung lief. Der Austausch der Zeitung zwischen den Hauptdarstellern (sie in "Paris", er in "New York") oder "Orts"-Wechsel zwischen einzelnen Sätzen lockerten die Erzählfolge auf. Durch Drehen der Bühnenelemente waren zudem ein Fahrstuhl, Flughafen oder Restaurant Ort des Geschehens. Dass ein lebendiger Hund (Pippa) mit coolen Tricks und aufmerksamem Spiel das Haustier des Therapeuten darstellte, bereicherte die Handlung um eine seltene Komponente.

Mit viel Gelächter und anerkennenden Reaktionen, etwa beim sportlichen Aufwärmen der Tänzerin, verfolgte das Publikum die kurzweilige Handlung. Béatrice steckte sowohl Patienten als auch den Therapeuten mit ihrer Lebenslust an und beide verliebten sich ineinander. Bis es zum Happy End in Paris kam, sorgten einige Verwechslungen und viele Gefühle für Spannung. Mit den Schauspielern Kim Zarah Langner (Anne, Lisbeth, Nachbarin), Raphael Grosch (Jérome, Tim oder Mr. Campton) und Dirk Waanders (Mr. Styne, Mr. Wood, Philippe, Johnny) hatte das Schauspiel-Paar eine gelungene Bühnenfassung präsentiert.

(cole)
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