Wegberg Prinzip der Mühlen wird wiederentdeckt

Wegberg · Freunde und Förderer von Mühlen kamen zusammen, um sich auszutauschen und in Vorträgen zu informieren. Mit Ausflügen erkundeten sie Mühlen in Wegberg und Waldfeucht sowie in der niederländischen Gemeinde Leudal.

 Schrofmühle in Rickelrath (links) und die Breberener Mühle (rechts): Besitzer und Fördervereine halten ihre Mühlen mit viel Idealismus in Schuss - darauf wies erster stellvertretender Landrat Wilhelm Paffen hin.

Schrofmühle in Rickelrath (links) und die Breberener Mühle (rechts): Besitzer und Fördervereine halten ihre Mühlen mit viel Idealismus in Schuss - darauf wies erster stellvertretender Landrat Wilhelm Paffen hin.

Foto: Laaser/Speen (Archiv)

Aus dem gesamten Bundesgebiet waren Mitglieder der "Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung" (DGM) zur Jahrestagung nach Wegberg gereist. Gleichzeitig veranstaltete der "Rheinische Mühlenverband" eine Mitgliederversammlung. Somit kamen mehr als 60 Mühlenfreunde und -förderer zur Auftaktveranstaltung des langen Wochenendes ins Haus Esser.

Sich auszutauschen und in Vorträgen zu informieren stand ebenso auf dem Programm wie Ausflüge zu Mühlen in Wegberg, Waldfeucht sowie der Gemeinde Leudal und im Ort Vlodrop in den Niederlanden. Mehrere Redner stimmten auf die Tage ein. Mit dem Gruß "Glück zu" wandte sich Reinhold Pillich, Vorsitzender des "Rheinischen Mühlenverbandes", an die Zuhörer. "Wir sind der westlichste Verband in der Bundesrepublik, dafür aber eingebettet in Europa und haben eine zunehmende Mitgliederzahl", sagte der frühere Bürgermeister der Stadt Wegberg, "wir sind froh, dass der DGM unseren Landesverband für seine Tagung ausgesucht hat."

Die Mitglieder seien gerne gekommen, was aus der großen Zahl zu schließen sei, schloss sich DGM-Präsident Erhard Jahn an, der bereits den Deutschen Mühlentag in Rickelrath im Jahr 2009 an der Schrofmühle eröffnet hatte. "Heute sind wir unseren niederländischen Freunden ein Stück näher gekommen." Wegbergs Bürgermeister Michael Stock ging auf die hiesige Mühlenlandschaft ein. "Das Stadtgebiet Wegberg verfügt über eine reizvolle Landschaft inmitten der Naturparkregion de Meinweg und ist zu einem Drittel bewaldet", erläuterte Stock, "entlang des Flüsschens Schwalm und seiner Nebenbäche hat es in damaliger Zeit mehr als 20 florierende Wassermühlen gegeben, von denen heute noch 14 - neun mit Wassermühlrad - erhalten sind." Die Besonderheit: Viele werden gastronomisch genutzt, es gibt eine Windmühle und freundschaftliche Beziehungen zur niederländischen Gemeinde Leudal, in der Wasser- und Windmühlen stehen. Wegberg hat seine Mühlen als Alleinstellungsmerkmal herausgearbeitet, sagte er.

Erster stellvertretender Landrat Wilhelm Paffen wies auf den Idealismus der Besitzer von Mühlen oder Mitglieder von Fördervereinen hin, die "ihre" Mühlen mit großem Engagement in Schuss halten. Zudem gewinne das Prinzip der Mühle im Rahmen der so genannten Energiewende bei der Energiegewinnung durch Windräder wieder an Bedeutung, meinte Paffen.

Der Vorsitzende des Historischen Vereins Wegberg, Karl Küppers, brachte den Anwesenden mit einem Bildvortrag die individuellen Merkmale der Wegberger Mühlen näher. Ölmühle und Tüschenbroicher Mühle zeigte er ebenso wie Bockenmühle und Bischofsmühle in Watern, Molzmühle in Rickelrath oder Holt-, Ophover, Schrof- und Dalheimer Mühle an den Nebenbächen der Schwalm.

(cole)
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