Wegberg Schüler experimentieren im Kinderhörsaal

Wegberg · Erstmalig fand der Kinderhörsaal, der vom Netzwerk "Begaben wagen" veranstaltet wird, in zwei unterschiedlichen Formaten statt.

 An der GGS "Kastanienschule" Rath-Anhoven wurden mehrere Projekte erarbeitet und schließlich vorgestellt - in dieser Szene: Warum schlürft man eigentlich mit Strohhalmen?

An der GGS "Kastanienschule" Rath-Anhoven wurden mehrere Projekte erarbeitet und schließlich vorgestellt - in dieser Szene: Warum schlürft man eigentlich mit Strohhalmen?

Foto: Jürgen Laaser

Während sich die Schüler in den jeweiligen Räumen der GGS "Kastanienschule" mit den vier Problemstellungen beschäftigten, leitete Professor Dr. Karl-Josef Kluge von der Uni Köln, der das Netzwerk mitentwickelte und seither begleitet, eine Frage- und Diskussionsrunde. Eltern, Lehrer, Erste Beigeordnete Christine Karneth und Schulrätin Dr. Hildegard Hosterbach nahmen teil.

In hohem Maße engagierte "Helikoptereltern" waren ebenso Thema wie die Motivation des Nachwuchses, an die laut Kluge nur angeknüpft werden könne. Es war der zweite Tag des 6. Kinderhörsaals, der innerhalb des Netzwerks "Begaben wagen", in dem 14 von 50 Grundschulen im Kreis Heinsberg vertreten sind, veranstaltet wurde. Einen Tag zuvor hatten fünf Schulen Teile ihres schuleigenen Wissens in workshopartigen Beiträgen in der "Europaschule" Geilenkirchen präsentiert. Das Interesse der Kinder, sich mit den Fragestellungen zu beschäftigen, fand in der engagiert vorgetragenen Abschlusspräsentation ihren Ausdruck. Je zwei Kinder jeder Schule waren in die Gruppen gegangen - somit konnten sie ihr an unterschiedlichen Lernorten erworbenes Wissen in die Suche nach Lösungen einfließen lassen. Warum schlürfen wir beim Trinken mit dem Strohhalm, war eine Frage, der sie auf den Grund gingen. Anschaulich benutzten die Kinder lange, breite oder kurze, dünne Halme, um Gesetzmäßigkeiten herauszufinden. Wasser in Verbindung mit eingesaugter Luft erzeuge das Geräusch, sagten sie, je geringer der Halmdurchmesser, desto später sei der Effekt zu hören. Um zu erfahren, wie Butter gemacht wird, hatten die Mitglieder der nächsten Gruppe süße und saure Sahne, fettarmen Joghurt und Crème fraîche in Behältern geschüttelt. Bei manchen habe sich Flüssigkeit abgesetzt und nur bei der süßen Sahne sei Butter entstanden. Warum Brause auf der Zunge prickelt, interessierte weitere Schüler. Es liegt an den Säuren, die Bestandteil sind, sagten sie, mit Experimenten hatten sie Reaktionen der Inhaltsstoffe erforscht. Dem Phänomen der Poppgeräusche beim Verarbeiten von Popcorn-Mais waren die zuletzt Vortragenden auf der Spur gewesen. Es muss an der Härte der Schale liegen, waren sie sich einig, im Inneren entsteht durch Erhitzen Druck, der sich mit einem lauten "Popp" entlädt.

"Die Schüler nehmen die Fragen und das erworbene Wissen in ihre Schulen mit und können dort weiterforschen",sagte Hildegard Hosterbach, "als Form eignen sich Formate wie Arbeitsgemeinschaften oder Projekte."

(RP)
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