Wegberg Schützenswerte Heimat
Wegberg · Rund um die Raky-Weiher erstreckt sich ein kulturgeschichtlich wertvolles Naturparadies.
Die Postkartenidylle rund um die Raky-Weiher mit dem Pförtnerhäuschen und dem grottenartigen "Eiskeller"an der Anton-Raky-Straße, dem Gärtnerhaus und dem bestens erhaltenen mittelalterlichen Burghügel, der Motte Aldeberg, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer. Zurzeit können sie dort erleben, wie die Raky-Weiher durch die so genannte "Sömmerung" und "Winterung", eine früher gängige Methode der Teichbewirtschaftung, revitalisiert werden. Die Teiche wurden trockengelegt, und die nährstoffreiche Schlammschicht trocknet aus. Mitte des Jahres 2018 werden die Teiche wieder mit Wasser befüllt.
Die Raky-Weiher liegen in einer hochsensiblen und schützenswerten Landschaft. Die künstlich angelegten Teiche drohten durch den großen Schlammeintrag aus dem Helpensteiner Bach zu verlanden. Die Weiher waren zuletzt dermaßen überdüngt, dass bei heißem Sommerwetter sogar die Gefahr bestand, dass die Teiche wegen des Sauerstoffmangels umkippten. Am Boden der flachen Teiche hatte sich eine bis zu 1,5 Meter dicke Schlammschicht abgelagert. Durch das Trockenlegen der Raky-Weiher, das sich über drei Jahre erstreckt, wird das Zusammensacken der Schlammschicht gefördert und der im Schlamm gebundene Stickstoff kann entweichen. Diese Belüftung hilft unter anderem dem Wurzelbereich des Schilfs, das sich wieder regenerieren kann.
Bisher floss der Helpensteiner Bach durch den nördlichen Teich und wurde über einen Mönch in Höhe des Pförtnerhäuschens durch eine Rohrleitung unter dem Haus mit der Nummer 25 aus dem Teich abgeleitet. Anfang 2018 wird ein Damm zwischen dem nördlichen Weiher und dem Helpensteiner Bach gebaut, so dass beide in Zukunft getrennt sind und nicht mehr so viel Schlamm in die Teiche eingebracht wird. Die bisherigen Nutzungsmöglichkeiten (Angeln und Erholung) sollen erhalten bleiben.
Die Revitalisierung der Raky-Weiher, die seit 2015 umgesetzt wird und an der mehrere Behörden beteiligt sind, kostet rund 377.500 Euro. 80 Prozent davon, also rund 302.000 Euro, werden über öffentliche Programme gefördert.