Wegberg Schützenswerte Heimat

Wegberg · Rund um die Raky-Weiher erstreckt sich ein kulturgeschichtlich wertvolles Naturparadies.

 Der Aldeberg gilt als eine der best erhaltenen Motten.

Der Aldeberg gilt als eine der best erhaltenen Motten.

Foto: Michael Heckers

Die Postkartenidylle rund um die Raky-Weiher mit dem Pförtnerhäuschen und dem grottenartigen "Eiskeller"an der Anton-Raky-Straße, dem Gärtnerhaus und dem bestens erhaltenen mittelalterlichen Burghügel, der Motte Aldeberg, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer. Zurzeit können sie dort erleben, wie die Raky-Weiher durch die so genannte "Sömmerung" und "Winterung", eine früher gängige Methode der Teichbewirtschaftung, revitalisiert werden. Die Teiche wurden trockengelegt, und die nährstoffreiche Schlammschicht trocknet aus. Mitte des Jahres 2018 werden die Teiche wieder mit Wasser befüllt.

 28 Stufen führen auf den Aldeberg. Zwischen 1850 und 1970 stand dort eine Kapelle, an die heute ein Kreuz erinnert.

28 Stufen führen auf den Aldeberg. Zwischen 1850 und 1970 stand dort eine Kapelle, an die heute ein Kreuz erinnert.

Foto: Michael Heckers

Die Raky-Weiher liegen in einer hochsensiblen und schützenswerten Landschaft. Die künstlich angelegten Teiche drohten durch den großen Schlammeintrag aus dem Helpensteiner Bach zu verlanden. Die Weiher waren zuletzt dermaßen überdüngt, dass bei heißem Sommerwetter sogar die Gefahr bestand, dass die Teiche wegen des Sauerstoffmangels umkippten. Am Boden der flachen Teiche hatte sich eine bis zu 1,5 Meter dicke Schlammschicht abgelagert. Durch das Trockenlegen der Raky-Weiher, das sich über drei Jahre erstreckt, wird das Zusammensacken der Schlammschicht gefördert und der im Schlamm gebundene Stickstoff kann entweichen. Diese Belüftung hilft unter anderem dem Wurzelbereich des Schilfs, das sich wieder regenerieren kann.

 Ein Pfad zwischen den Raky-Weihern führt zur Motte Aldeberg.

Ein Pfad zwischen den Raky-Weihern führt zur Motte Aldeberg.

Foto: Michael Heckers

Bisher floss der Helpensteiner Bach durch den nördlichen Teich und wurde über einen Mönch in Höhe des Pförtnerhäuschens durch eine Rohrleitung unter dem Haus mit der Nummer 25 aus dem Teich abgeleitet. Anfang 2018 wird ein Damm zwischen dem nördlichen Weiher und dem Helpensteiner Bach gebaut, so dass beide in Zukunft getrennt sind und nicht mehr so viel Schlamm in die Teiche eingebracht wird. Die bisherigen Nutzungsmöglichkeiten (Angeln und Erholung) sollen erhalten bleiben.

 Damals und heute: 1903 kaufte der Bergbaupionier Anton Raky (1868-1943) große Teile des Geländes nahe der Motte Aldeberg bei Dalheim-Rödgen. Seine großzügige Villa (im Bild oben rechts) wurde nie endgültig fertiggestellt und 1972 abgerissen. Damals war sie Eigentum der Zeche Sophia-Jacoba. Erhalten geblieben ist das Pförtnerhaus. Es wurde erst kürzlich saniert.

Damals und heute: 1903 kaufte der Bergbaupionier Anton Raky (1868-1943) große Teile des Geländes nahe der Motte Aldeberg bei Dalheim-Rödgen. Seine großzügige Villa (im Bild oben rechts) wurde nie endgültig fertiggestellt und 1972 abgerissen. Damals war sie Eigentum der Zeche Sophia-Jacoba. Erhalten geblieben ist das Pförtnerhaus. Es wurde erst kürzlich saniert.

Foto: Stadt Wegberg/Laaser
 Blick auf den südlichen Raky-Weiher bei Dalheim-Rödgen.

Blick auf den südlichen Raky-Weiher bei Dalheim-Rödgen.

Foto: M. Heckers
 Der nördliche Raky-Weiher liegt zurzeit trocken. Mitte 2018 werden die Teiche wieder mit Wasser befüllt.

Der nördliche Raky-Weiher liegt zurzeit trocken. Mitte 2018 werden die Teiche wieder mit Wasser befüllt.

Foto: Michael Heckers
 Der Helpensteiner Bach.

Der Helpensteiner Bach.

Foto: Michael Heckers
 Dach des Pförtnerhauses.

Dach des Pförtnerhauses.

Foto: Michael Heckers
 Der grottenartige "Eiskeller" am Pförtnerhaus: Hier hat Anton Raky Wein und Lebensmittel kühlen wollen.

Der grottenartige "Eiskeller" am Pförtnerhaus: Hier hat Anton Raky Wein und Lebensmittel kühlen wollen.

Foto: Michael Heckers
 Blick vom "Eiskeller" in Richtung Raky-Weiher.

Blick vom "Eiskeller" in Richtung Raky-Weiher.

Foto: Michael Heckers
 Im Wald ist ein Turm zu finden, der früher der Wasserversorgung und als Aussichtspunkt diente.

Im Wald ist ein Turm zu finden, der früher der Wasserversorgung und als Aussichtspunkt diente.

Foto: Michael Heckers

Die Revitalisierung der Raky-Weiher, die seit 2015 umgesetzt wird und an der mehrere Behörden beteiligt sind, kostet rund 377.500 Euro. 80 Prozent davon, also rund 302.000 Euro, werden über öffentliche Programme gefördert.

(RP)
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