Wegberg Silber für das Reetdachdorf Schwaam

Wegberg · Bereits zum sechsten Mal in Folge hat der 150-Seelen-Ort einen schönen zweiten Platz beim Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" erzielt. Die Bewohner setzen sich beständig für ihren Wohnort ein.

 Unser Dorf soll schöner werden: damit befassen sich vom Schwaamer Dorfausschuss (v.l.) Franz Joerißen, Angela Rips und Vorsitzender Hubert Michiels. Hier sind sie an der neuen Pflasterfläche am Dorfplatz.

Unser Dorf soll schöner werden: damit befassen sich vom Schwaamer Dorfausschuss (v.l.) Franz Joerißen, Angela Rips und Vorsitzender Hubert Michiels. Hier sind sie an der neuen Pflasterfläche am Dorfplatz.

Foto: Jürgen Laaser

Die Dorfausschuss-Mitglieder lassen den Rundgang mit der Bewertungskommission unter Leitung von Heiner-Josef Molz nach der Preisverleihung noch einmal Revue passieren. Die Gruppe war kürzlich für den Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" zur Ortsbesichtigung in das idyllische Reetdachdorf Schwaam gekommen, um sich einen Eindruck vom sozialen Zusammenhalt, von wirtschaftlicher Entwicklung sowie Bau- und Grüngestaltung zu machen. Insgesamt sechs Bewertungsbereiche gibt es, in denen die teilnehmenden Dörfer mit Punkten bedacht werden.

Insgesamt 30 Dörfer hatte die Kommission in fünf Tagen aufgesucht. Ebenso wie etwa das Nachbardorf Merbeck ist Schwaam als Silberdorf ausgezeichnet worden. Den Rundgang starteten die Dorfausschuss-Mitglieder Hubert Michiels, Angela Rips und Karin Gerards zunächst mit den Gästen an der reetgedeckten Kapelle an der Straße "Zum Thomeshof". Diese hatten die Schwaamer im Laufe von drei Jahren mit vielfältiger Unterstützung erstellt.

Erst vor kurzem hat das Schulkreuz seinen Platz im Innern links an der Stirnseite gefunden - es hing früher in der Dorfschule, die von 1900 bis 1968 geöffnet war. Die nächste Station war die Töpferei Oberheid, die seit etwa zwei Jahren im ältesten Reetdachhaus aus dem Jahr 1614 beheimatet ist. Von Interesse war zudem die in diesem Jahr mit Hilfe von Sponsoren und Tatkräftigen fertiggestellte Pflasterung am Dorfschaukasten (2008). Mit dem Bus sei es dann auf der Straße "Zum Thomeshof" zum gleichnamigen Pferdehof und zu den anliegenden Streuobstwiesen und ehemaligen Tongruben gegangen, erzählen Hubert Michiels und Angela Rips weiter. Mit von der Partie beim aktuellen Treffen ist Franz Joerißen, der ebenfalls bei der Preisverleihung im Kreishaus mit dabei war. An der Alten Schule war das Buswartehäuschen, an dem eine mit Bewegungsmelder ausgerüstete, gespendete Solar-LED-Beleuchtung angebracht wurde, Thema. "Wir pflegen ein vielfältiges soziales Miteinander - etwa durch die Übergabe von St.-Martins-Tüten an über 75-Jährige oder Gratulation zu runden Geburtstagen", zählt Angela Rips einzelne Punkte auf. Ebenso sei Hilfe bei besonderen Festen wie bei der 400-Jahr-Feier auf dem Geerkens-Hof selbstverständlich und es würden Mai-Feiern, Müllsammelaktionen und Tagesausflüge durchgeführt.

"Auch sind unsere zwei gut besuchten Gaststätten der Familien Timmermans und Schüppen und die Reetdachhäuser große Pluspunkte", fügt Joerißen mit Stolz an. Eine weitere Maßnahme, um das Dorf zukunftsfähig zu machen, sei die Versorgung von rund 60 Prozent der Schwaamer Haushalte mit einem Glasfaser-Internetanschluss. In nächster Zukunft wird die Stadt Wegberg eine E-Bike-Ladestation auf dem Dorfplatz errichten - was ebenso die zahlreichen Fahrradfahrer, die durch den am Wald und nahe der Schwalm gelegenen Ort radeln, freuen dürfte.

(cole)
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