Wegberg Traditionshaus "Zum Treppchen" schließt

Wegberg · Das Traditionsrestaurant "Zum Treppchen" in Bissen bei Wegberg schließt Ende März. 1972 hatte die heutige Chefin Christa Görtz die damalige "Sassen-Wietschaft" von ihren Eltern übernommen. Die Salatsoße ist weiterhin erhältlich.

 Familie Görtz macht Schluss: Ende April schließen Christa, Karl-Heinz Görtz und ihre Tochter das Traditionsrestaurant "Zum Treppchen" in Bissen bei Wegberg. Bis 1972 wurde das Haus von Albert und Sophia Sassen, die Eltern von Christa Görtz, als Kneipe geführt und war als "Sassen-Wietschaft" bekannt.

Familie Görtz macht Schluss: Ende April schließen Christa, Karl-Heinz Görtz und ihre Tochter das Traditionsrestaurant "Zum Treppchen" in Bissen bei Wegberg. Bis 1972 wurde das Haus von Albert und Sophia Sassen, die Eltern von Christa Görtz, als Kneipe geführt und war als "Sassen-Wietschaft" bekannt.

Foto: Görtz

Nur noch wenige Wochen, dann schließt das Wegberger Restaurant "Zum Treppchen". Ab dem 1. April bleiben die Türen zu. "Aber warum wird es keinen Nachfolger geben? Es läuft doch alles so gut", hört man seit Wochen von vielen Gästen, berichtet Christa Görtz, Inhaberin des Restaurants. Sie sagt: "Es mag zwar altmodisch klingen, aber mein Standpunkt ist: Familienbesitz soll Familienbesitz bleiben. Meine einzige Tochter führt das Geschäft nicht weiter, und deshalb schließt das Treppchen für immer".

Bereits seit 1889 ist das Anwesen in Familienbesitz. In den vergangenen 45 Jahren hat Christa Görtz die ehemalige "Sassen-Wietschaft", ein Erbe ihrer Eltern, zu einem gutbürgerlichen Traditionsrestaurant ausgebaut. Sie besuchte Kochkurse und kreierte mit viel Eigeninitiative und Ehrgeiz eigene Gerichte, beliebte Menüs und einzigartige Soßen. Ihre Eltern hatten damals nur die Wirtschaft. Es gab Bier, später auch Frikadellen. 1972 übernahm Christa Görtz die Wirtschaft. "Damals hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass ich einmal ein so gut laufendes Restaurant mein Eigen nennen darf", sagt sie rückblickend. Nun aber werde es Zeit, an den Ruhestand zu denken, "denn auch ich werde nicht jünger," sagt die 64-jährige Köchin mit einem weinenden und lachenden Auge.

Die Stammgäste schätzen am "Treppchen" nicht nur das gute Essen. "Die Gemütlichkeit gehört auch dazu", sagt Christa Görtz. Darum kümmerte sich Karl-Heinz Görtz, vielen unter dem Spitznamen Charly bekannt. Sein handwerkliches Geschick verlieh dem "Treppchen" sein unverkennbares Ambiente. Die Kegelbahn, gemütlich wie ein Wohnzimmer, wurde 1987 umgebaut. Der Thekenumbau erfolgte 1993. Der Wirt und gelernte Landmaschinenmechaniker versteht es, antikes Mobiliar mit rustikalen Elementen und ein wenig Moderne zu einem gelungenen Ganzen zu kombinieren. In einem Familienbetrieb darf ein Allround-Talent nicht fehlen. Das haben Christa und Karl-Heinz mit ihrer Tochter. Die 43-jährige Mutter von zwei Kindern beherrscht jedwedes Handwerk, das in der Gastronomie gefragt ist: kellnern, kochen, die Buchhaltung, organisieren, managen.

Zu einem Kultprodukt hat sich im Laufe der Jahre die Salatsoße im "Treppchen" entwickelt. Viele Gäste schwärmen vom ausgezeichneten Geschmack des Dressings, das Familie Görtz ihren Gästen serviert. Seitdem bekannt ist, dass das "Treppchen" bald schließt, fragen viele Gäste nach dem Rezept für die Salatsoße, berichtet Christa Görtz. Die Chefin des Hauses verspricht, dass die Salatsoße auch dann noch erhältlich sein wird, wenn das "Treppchen" geschlossen ist. An dem Vertriebsweg wird allerdings noch gearbeitet, die Verkaufszeiten und weiteren Verkaufsorte werden zeitnah auf der Internetseite des Hauses (www.zum-treppchen-wegberg.de) und im Schaukasten am Restauranteingang veröffentlicht.

(RP)
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