Wegberg Verwöhnoase im Grünen feiert Jubiläum

Wegberg · Seit 30 Jahren ist die Molzmühle in Rickelrath unter Leitung von Brigitte Hoyer. Viele Gäste feierten das Jubiläum mit historischen Klängen und trefflicher Mühlenküche. Die Chefin des Hauses freute sich über ein besonderes Geschenk.

 Ein Gast hat dieses Jubiläumsbrot gebacken und Brigitte Hoyer (links) geschenkt, die sich sehr darüber gefreut hat. Das Brot ist verziert mit einer Getreideähre und einer großen "30".

Ein Gast hat dieses Jubiläumsbrot gebacken und Brigitte Hoyer (links) geschenkt, die sich sehr darüber gefreut hat. Das Brot ist verziert mit einer Getreideähre und einer großen "30".

Foto: Jürgen Laaser

Es ist angenehm kühl im Biergarten der Molzmühle. Die Bäume des Wegberger Walds spenden großzügig Schatten, und so lässt es sich gut aushalten an diesem warmen Sonntagnachmittag. Entspannt sitzen die Gäste in einem der Strandkörbe und nippen an ihrem Glas Weißwein, oder sie haben sich mit einem "Sommerhopfen" in der Hand einen Platz auf einer Bierbank gesucht.

"Es ist eine Hommage an die Molzmühle." So beschreibt Brigitte Hoyer das Fest zum 30-jährigen Bestehen "ihrer" Mühle. Sie ist gerührt, wie viele Freunde und Bekannte gekommen sind, um mit ihr dieses Jubiläum zu feiern. In den zahlreichen Glückwunschschreiben ist die Rede von Liebe, Behutsamkeit und Kreativität. All das hat Hoyer in den drei vergangenen Jahrzehnten walten lassen, um aus der alten Korn- und Ölmühle das zu machen, was sie jetzt ist: Eine Verwöhnoase im Grünen, bekannt nicht nur für das besondere Ambiente, sondern auch für die exzellente Küche. "Wie sehr die Menschen meine Arbeit zu schätzen wissen, das berührt mich sehr", sagt Hoyer, und hält ein Brot hoch. Es ist verziert mit einer Getreideähre und einer großen "30". Ein Gast hat das ganz besondere Geschenk gebacken, um der Hotelchefin seine Anerkennung zu zeigen.

An diesem Nachmittag hat Brigitte Hoyer in den Garten der Mühle einen kleinen Mittelaltermarkt geholt. Damit möchte sie alte Traditionen erwecken und daran erinnern, wie alt die Mühle schon ist: Erstmals erwähnt wurde sie 1397, damals noch als Oetheser-Mühle. Wie in vergangenen Tagen unterhalten zwei Spielmänner die Gäste musikalisch, der eine auf der Drehleier, der andere auf der Laute. Mal abwechselnd, mal gemeinsam singen sie dabei von Speis, Trank und Frauen.

Auf kulinarische Genüsse muss auch im Biergarten der Mühle nicht verzichtet werden. Schweinefilet, Räucherforelle und Wildschinken duften verführerisch, und für einen "Molzmühlen-Taler" gibt es frisch gebackenes Fladenbrot. Am Eingang des Gartens ist ein kleiner Stand aufgebaut. Hier werden Rosenzucker und Wollschals verkauft. Ein kleines Spinnrad steht daneben, und die Besucher können beobachten, wie aus einzelnen Fasern ein Faden entsteht.

Sonja Urban ist gerade angekommen. Sie hat auf einer Bierbank Platz genommen, und sieht sich fasziniert um. "Ich bin mit meiner Schwester und ihrer Tochter hier. Wir waren nicht ganz sicher, ob hier etwas los ist. Aber es ist eine wirklich schöne Gesellschaft." Als Beeckerin fühlt sie sich mit den Mühlen in der Region verbunden.

Die Frage, ob sie nach 30 Jahren am Ziel angekommen sei, verneint Brigitte Hoyer deutlich. "Ich habe immer wieder neue Ideen - und Stillstand passt einfach nicht zu einer Mühle."

(RP)
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