Wegberg Vorsicht beim Wandern im Wald

Wegberg · Trotz der in der vergangenen Woche ausgesprochenen Wald-Betretungsverbote bieten Verbände weiterhin öffentliche Wanderungen an. Viele starten an der Dalheimer Mühle. Wanderführer müssen sich jetzt genau informieren.

Unwetter in Viersen: Brände nach Blitzeinschlag
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Auf deutscher Seite waren es die im Unwetter am 21. Juli serienweise umgestürzten Bäume, jenseits der Grenze bei den Niederländern war es das Rana-Virus, eine tödliche Gefahr für Frösche, Fische und Reptilien. Beides führte dazu, dass Teile des Waldes für die Öffentlichkeit gesperrt wurden (die RP berichtete). Das Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde warnte vor instabilen Baumkronen und losen Ästen, die Gefahren darstellen: Das Betreten des Waldes geschehe auch außerhalb von Sperrzonen auf eigene Gefahr. Doch das scheint sich noch nicht flächendeckend herumgesprochen zu haben. Im Nationalpark De Meinweg und vom Naturpark Schwalm-Nette werden nach wie vor Wanderungen und Touren in den Wäldern angeboten.

Der Naturpark Schwalm-Nette warb gestern für die Tour "Auf Schusters Rappen durch den Effelder Wald"; Wanderführer Bernd Seifert will am Samstag, 9. August, mit einer Gruppe von rund 30 Wanderbegeisterten von der Dalheimer Mühle zum Roode Beek, durch den Effelder Wald, vorbei am ehemaligen Zollamt Rothenbach zur Gitstappermolen wandern. Von der Frosch-Seuche hatte er in der Zeitung bereits gelesen. Doch da er in Korschenbroich lebt, waren ihm die gravierenden Sturmschäden im Effelder und Wegberger Wald unbekannt. "Grundsätzlich gehe ich die Strecke vorher ab. Das wollte ich auch nächste Woche tun", sagte der Wanderführer. Er hat versucht, sich auf den Internetseiten der Kreise Heinsberg und Viersen zu informieren. Die Gegend um Dalheim/Rothenbach kennt er gut. "Ich bin flexibel. Wenn ein Weg gesperrt sein sollte, gehen wir halt eine andere Strecke", sagt er. Wegen des Rana-Virus will er Gewässer meiden.

Unwetter stört Flugverkehr in Frankfurt
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Teile des Premiumwanderweges Birgeler Urwald sind gesperrt, der Sturm zog seine Schneise von Birgelen auch über Wildenrath und Arsbeck. Doch der Wegberger Wanderführer Norbert Helpenstein war schon eine Woche nach dem verheerenden Gewitter wieder unterwegs. Sein Fazit: "Sicherlich sind die Wälder in Mitleidenschaft gezogen worden, und zwar konkret von Effeld über Birgelen bis nach Wildenrath. Rechts und links davon ist es aber möglich, zu wandern." Von der Dalheimer Mühle aus sei er Richtung Meinweggebiet gewandert, "und da kann man unbeschadet unterwegs sein", erklärt der Wanderexperte. Für Mitte August plant er, eine Wanderung durch die Heide anzubieten, der Ansatz der Blüte sei jetzt schon erkennbar.

 Umgestürzte Bäume blockieren einen Wanderweg bei Harbeck. Die Unwetter in den vergangenen Wochen haben für erhebliche Schäden im Wald gesorgt.

Umgestürzte Bäume blockieren einen Wanderweg bei Harbeck. Die Unwetter in den vergangenen Wochen haben für erhebliche Schäden im Wald gesorgt.

Foto: JÜRGEN LAASER

Auch der Waldkindergarten Waldgeister in Rickelrath ist naturgemäß stets im Wald unterwegs. Der Waldkindergarten war in den vergangenen Wochen urlaubsbedingt geschlossen, seit Anfang der Woche läuft der Betrieb wieder. Wie Doris Rosner sagt, könne man den Betrieb ganz normal aufrechterhalten, da Rickelrath nicht zu dem extrem betroffenen Gebiet zählt. Das regelmäßige Prüfen des Bereiches, in dem sich die Kinder mit den Erzieherinnen immer aufhalten, zählt im Waldkindergarten ohnehin zum Tagesgeschäft. Auch nach den Unwettern habe man entsprechende Kontrollen durchgeführt. Das Ergebnis: Da, wo die Kinder unterwegs sind, habe man keine Gefahrenstellen ausmachen können.

(RP)
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