Wegberg Weltreise mit beeindruckendem Klang

Wegberg · Ein niederländisches und ein deutsches sinfonisches Blasorchester präsentierten im Wegberger Forum Stücke aus verschiedenen Ländern auf hohem Niveau. Eine Reise mit vielen musikalischen Gipfeln.

 Das sinfonische Blasorchester "Koninklijke haarmonie Eendracht Maakt Macht Wessem" ("Einigkeit macht stark") spielte unter der Leitung von Dirigent Roger Niese.

Das sinfonische Blasorchester "Koninklijke haarmonie Eendracht Maakt Macht Wessem" ("Einigkeit macht stark") spielte unter der Leitung von Dirigent Roger Niese.

Foto: JÜRGEN LAASER

Es war das dritte gemeinsame Projekt mit dem Projektorchester "West-Harmony", das die Anton Heinen Volkshochschule (VHS) nach Auftritten in Übach-Palenberg und Heinsberg organisierte. Mehr als einhundert Zuhörer hieß Fachbereichsleiter Ingo Rümke im Forum willkommen. Darunter Heinz Musch, den ehemaligen Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Heinsberg (ehemals Volksmusikerbund NRW), der "West-Harmony" ins Leben gerufen hatte, sowie Wegbergs Ehrenbürgermeisterin Hedwig Klein. Für die Gestaltung des ersten Konzertteils unter dem Motto "Einmal um die ganze Welt" kündigte er das sinfonische Blasorchester "Koninklijke Harmonie Eendracht Maakt Macht Wessem" als eines der besten Orchester der Niederlande an. "Einigkeit macht stark" sei die Übersetzung des Namens.

Klanglich sehr stark mit vielen überzeugenden solistischen Einsätzen, beeindruckenden frischen Klangerlebnissen und vollem Gesamtklang ließen beide Formationen Werke aus unterschiedlichen Weltteilen in Form von Arrangements klassischer Werke und Filmmusik sowie Originalliteratur im Laufe des frühen Abends hören. Im ersten Teil tauchten die rund 50 Niederländer, unter denen sich einzelne Deutsche befanden, unter dem Dirigat von Roger Niese mit Unterstützung einer sechsköpfigen Blechblaskapelle von "West-Harmony" beim Stück "Praise Jerusalem!" des Komponisten Alfred Reed das Publikum in ein wahres Klangbad: Die Trompeter und Posaunisten hatten sich an der Rückwand des Saals aufgestellt und kamen im Finale überraschend zum Einsatz.

Die technisch anspruchsvollste Komposition stellte die "Rumänische Rhapsodie Nr. 1" von George Enescu dar: Lieblich, beschwingt klingende Klarinetten- oder Oboensoli, folgende lockere Weitergabe von Melodien an weitere Solisten und schnelles, rhythmisch-exaktes Begleitspiel prägten den Beitrag. Das befreundete, ähnlich große Kreis Heinsberger Orchester unter Leitung von Martin Kirchharz griff die internationale Titelwahl etwa mit der spektakulären Umsetzung der Originalkomposition "Incantation and Dance" von John Barnes Chance gekonnt auf, die sich dem westafrikanischen Thema Voodoo widmet. Die "Beschwörung" stellte ein ruhiges Flötensolo und den Tranceartigen "Tanz" nachklingende, schillernde Töne, Klänge wie Stock- oder Peitschenhiebe dar, die mit abschließendem Zusammenspiel aller Instrumente in einem exotisch anmutenden, aufgewühlten Klanggemenge mündeten. Eine Hommage an die niederländische Stadt Horn hat Piet Sweerts mit "Fantasy Tales" geschrieben: Die Choralähnliche Melodie wies auf die Gründung, rhythmische Trommelwirbel unheilvoll auf die Kriegszeit und harmonisches Spiel auf das Erblühen zur wunderschönen Grafschaft hin. Beide Orchester gaben nach viel Beifall und Ovationen im Stehen jeweils eine Zugabe.

(cole)
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