Wegberg "Wer Humor nicht ernst nimmt, hat nichts zu lachen"

Wegberg · RP-Karikaturist Nik Ebert signierte an der Molzmühle seine humorvoll illustrierten Kalender mit Patschel und seinen Freunden.

 Die Molzmühle in Rickelrath gehört zu den liebsten Ausflugszielen von RP-Karikaturist Nik Ebert (r.) aus Mönchengladbach. Im Gasthof von Brigitte Hoyer (nicht im Bild) signierte Nik Ebert seine humorvoll illustrierten Kalender.

Die Molzmühle in Rickelrath gehört zu den liebsten Ausflugszielen von RP-Karikaturist Nik Ebert (r.) aus Mönchengladbach. Im Gasthof von Brigitte Hoyer (nicht im Bild) signierte Nik Ebert seine humorvoll illustrierten Kalender.

Foto: Resch-Rüffer

Eine tolle Kulisse hat er sich ausgesucht, um seine humorvollen Kalender zu präsentieren und mit persönlichen Worten zu signieren. Die Molzmühle am Bollenberg in Rickelrath ist auch spät im Jahr noch beliebtes Ziel für Spaziergänge und Ausflüge. Nicht alle, für die er einen oder mehrere Kalender signierte, wussten von seiner Signierstunde.

Der Ort war nicht zufällig gewählt. Die Karikaturen von Patschel und seinen Freunden, mit denen Nik Ebert seinen Kalender für 2016 illustriert, zeigen Tiere, die am Niederrhein leben. Die regionale Natur und ihre Tierwelt liegen dem Zeichner am Herzen und er versucht Sympathien für sie zu wecken. Seine Zeichnungen machen empfindsam für Tiere und Natur, nicht zuletzt durch die sympathische Sprache, mit der er die Tiere ausstattet. "Vielleicht hindert es die Menschen daran, gedankenlos auf einen Käfer zu treten", sagt er.

Der in Mönchengladbach lebende Nik Ebert zeichnet und karikiert seit fast 50 Jahren. Zuerst nebenbei und nur zum Spaß, später dann beruflich. Für die Rheinische Post illustriert er im Lokalteil für den Niederrhein Patschel den Fischotter mit seinen Freunden und für die Düsseldorfer Ausgabe die Düssel-Möwe. Nicht nur in der RP, auch in den Stuttgarter Nachrichten sind seine Zeichnungen zu finden.

Den Lesern sind sein Name und die Karikaturen ein Begriff, sein Stil lässt ihn leicht wiedererkennen. Doch sein Gesicht ist weniger bekannt. Eine gute Gelegenheit, ihn bei der Signierstunde kennenzulernen. Einen zeichnerischen Stil zu entwickeln, der mit wenigen Strichen charakteristische Figuren schafft, bedarf jahrelanger Übung. Sie dann mit witzigen Sätzen zu verbinden, über die man nachdenken kann, ist eine Kunst für sich. "Es ist ein bisschen Philosophie dahinter", sagt Ebert, "und für mich ein Ausgleich zu der ernsthaften Politikgeschichte." Die Themen sucht er sich losgelöst vom Tagesgeschehen und sieht dabei kleine philosophische Denksportaufgaben. Er lässt die kleine Ente die Maus fragen: "Wo sind eigentlich die Sterne tagsüber?" Die Maus antwortet darauf: "Welchen meinst Du jetzt genau?"

"Ich freue mich, dass die Bandbreite der Menschen, die meine Zeichnungen ansehen und mögen, so groß ist", sagt er, "man kann sagen, vom Vorlesealter bis zum Rentenalter sehen und lesen sie die Leute und grübeln über den Sinn nach".

Humor ist für Nik Ebert ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Sein Motto ist: "Wer Humor nicht ernst nimmt, hat nichts zu lachen". Er bringt Menschen gern zum Lachen. "Ich möchte die Menschen abholen, aus dem ,früher war alles besser'", sagt er. Davon, dass ihm das gelingt, kann sich jeder in der Samstagsausgabe des Lokalteils überzeugen oder durch die Bücher und Kalender, die er herausgebracht hat.

(rerü)
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