Wegberg Wer soll hier noch spielen ?

Wegberg · Die Spielplätze in Wegberg sind zum Teil in einem katastrophalen Pflegezustand. Der Stadtverwaltung fehlen Personal und Geld.

 Gras wächst im Sand, hochgewachsene Brennnesseln am Rand, fehlende Schaukeln: So präsentiert sich zurzeit der Kinderspielplatz mitten in Uevekoven.

Gras wächst im Sand, hochgewachsene Brennnesseln am Rand, fehlende Schaukeln: So präsentiert sich zurzeit der Kinderspielplatz mitten in Uevekoven.

Foto: Michael Heckers

Der Frust ist groß über den Zustand vieler der insgesamt 52 Spielplätze in Wegberg: "Es ist so traurig, wir haben August und die Kinder können auf diesem Spielplatz in Uevekoven nicht spielen, seht euch die Fotos an! Die Schaukeln sind abmontiert! Ein Anruf bei der Stadt vor vier Wochen konnte auch nichts bewirken, obwohl mir sofortige Abhilfe zugesagt wurde!", heißt es unter anderem in der Facebook-Gruppe "Du bist Wegberger, wenn...". Tatsächlich bieten viele Spielplätze im Stadtgebet ausgerechnet während der Sommerferienzeit ein Bild des Jammers: Brennnesseln, dicke Grasbüschel im Sand, gesperrte Spielgeräte, fehlende Schaukeln. Doch warum ist das so?

Gerd Pint, der bei der Stadt Wegberg den Fachbereich Bildung und Soziales leitet und damit auch für das Thema Spiel- und Sportplätze zuständig ist, ist das Problem durchaus bekannt. "Ich kann Ihnen da nur recht geben, wir sind alles andere als glücklich über den derzeitigen Zustand vieler Spielplätze im Stadtgebiet. Wir haben bei der Pflege ein deutliches Defizit", sagt er auf Anfrage unserer Redaktion. Er räumt ein, dass die Pflegeleistungen zurzeit nicht in dem Maße erbracht werden, wie es eigentlich der Fall sein müsste. Das hat nach seinen Angaben mehrere Gründe: "Auf der einen Seite fehlen uns einfach die Hände, um die Arbeiten zu erledigen", sagt Pint. Das habe mit der Personalsituation beim Wegberger Bauhof zu tun. Dass dort schon seit längerem ein außergewöhnlich hoher Krankenstand zu verzeichnen ist, war zuletzt bereits Thema in der Politik (unsere Redaktion berichtete). Als zweiten Grund führt Pint an, dass aufgrund der angespannten Haushaltssituation das Geld fehle, um beispielsweise Pflege- oder Reparaturarbeiten auf Spiel- oder Sportplätzen extern, also an privatwirtschaftliche Dienstleister, zu vergeben. Der Bauhofleiter sei zurzeit dabei, das Personal umzustrukturieren und neue Arbeitskolonnen zu bilden. Das soll für Besserung sorgen. Unmittelbar nach den Ferien sollen neue Spielgeräte aufgebaut und defekte Schaukeln, Rutschen und Klettergerüste repariert werden. "Wir haben im Jahr 2015 Spielgeräte für 15.000 Euro ersetzt. Dieses Jahr haben wir Großgeräte und Ersatzteile für insgesamt 13.000 Euro gekauft, konnten diese aber noch nicht aufbauen", sagt Pint. Das soll sich bald ändern.

Wegberg: Wer soll hier noch spielen ?
Foto: Michael Heckers
Wegberg: Wer soll hier noch spielen ?
Foto: Michael Heckers

Insgesamt 52 Spielplätze gibt es zurzeit im Wegberger Stadtgebiet. Die Stadtverwaltung hatte vor Jahren ein Konzept vorgelegt, wonach mehrere kleinere und weniger frequentierte Spielplätze geschlossen und dafür sogenannte "Schwerpunktspielplätze" gebildet werden sollten. Dieser Vorschlag fand in der Politik allerdings keine Mehrheit.

(RP)
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