Wermelskirchen 100 Wermelskirchener im Sana geboren

Wermelskirchen · Nach dem Wegfall der Geburtsstation in Wermelskirchen zieht es viele werdende Eltern in die Nachbarstadt.

Wermelskirchen: 100 Wermelskirchener im Sana geboren
Foto: Moll Jürgen

Das 1000. Baby in diesem Jahr wurde im Remscheider Sana-Klinikum bereits im September geboren. Damit wurde die Vorjahreszahl von insgesamt 1003 Neugeborenen schon geknackt. Bis Ende des Jahres, so rechnet Oberarzt Dr. Thomas Büsser, werden es für das Jahr 2016 insgesamt 1350 Säuglinge sein, die in der Klinik in Remscheid das Licht der Welt erblicken. Einen beträchtlichen Anteil an dieser Bilanz für 2016 haben auch Frauen aus Wermelskirchen.

Der Wermelskirchener Anteil an den Geburten in Remscheid hat sich mit mehr als 100 Geburten in diesem Jahr verdreifacht haben, teilt Sana auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Zahlen belegen: Von der Schließung der Geburtsstation im Wermelskirchener Krankenhaus Ende März dieses Jahres profitieren die umliegenden Krankenhäuser, vor allem das Sana-Klinikum in Remscheid.

Seit einigen Jahren setzt Sana verstärkt auf eine sehr individuelle Betreuung der Gebärenden. "Neben viel Kompetenz ist es uns wichtig jedem Paar, mit viel Empathie, bei einem individuellen Geburtserlebnis zu begleiten", sagt Oberarzt Dr. Thomas Büsser. Die Frau solle zur Regisseurin der Geburt werden und selbst entscheiden, wie und wo sie entbinden möchte: "Dafür bieten wir verschiedene Möglichkeiten an - vom Romarad über den Gebärhocker, der Gebärwanne oder ganz normal das Kreißbett", erklärt Büsser. Jede Geburt sei individuell, und so müsse auch jede Frau die für sie beste Position wählen. "Bei einer Geburt handelt es sich schließlich um eine menschliche Grenzsituation, es ist wie ein Marathon aus dem Stand, für den man vorher nicht trainiert hat." Deshalb ist dem 51-jährigen Mediziner wichtig, dass jede Frau zwar eine medizinisch zielsichere, aber durchaus selbstbestimmte Geburt erlebt.

Trotz der vielen, zum Teil außergewöhnlichen Möglichkeiten bevorzugen die meisten Frauen jedoch nach wie die klassische Geburt im Kreißbett. Vor zwei Jahren wurde die komplette Mutter-Kind-Station konzeptionell umstrukturiert, was Sana nach einer Umfrage im vergangenen Jahr unter 1000 Frauenkliniken in Deutschland den zehnten Platz einbrachte.

Im Sana ist ein Zuwachs an Wermelskirchener Familien nach dem Wegfall der Geburtsstation im Krankenhaus an der Königstraße zu spüren. Wie sich die Situation im Klinikum Leverkusen auswirkt, ob auch dort vermehrt Frauen aus Wermelskirchen ihre Babys zur Welt bringen, ist unklar. Das Klinikum nennt auf Anfrage keine aktuellen Neugeborenen-Zahlen aus Wermelskirchen.

(sebu)
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