Wermelskirchen 1200 Abiturienten lassen es in der Schlossfabrik krachen

Wermelskirchen · Abschlussjahrgänge von acht Schulen feierten beim Abi-Battle. Die Schüler aus Wermelskirchen schafften es bis in die Endrunde.

 Abi Battle in der Schlossfabrik (Symbolfoto).

Abi Battle in der Schlossfabrik (Symbolfoto).

Foto: Roland Keusch

Der Jubel ist so laut, dass man ihn in jeder Faser des Körpers spürt - selbst der Plastikbecher in der Hand vibriert. Es ist fast Mitternacht, und das Finale des "Abi-Battles" geht nun so richtig los: Vier Teams treten an zum "Dance-Contest", einem von mehreren Wettbewerben an diesem Abend.

Eine Minute lang tanzen je zwei Abiturienten pro Team auf der Bühne, danach wird die Lautstärke der Fans gemessen - wer die stimmgewaltigsten Anhänger hat, entscheidet das Spiel für sich. "Team Rot ist der Sieger - mit 117 Dezibel!" verkündet der Moderator wenig später und löst damit den nächsten Jubelsturm aus.

Abiturienten von gleich acht verschiedenen Schulen hatten sich am Freitagabend in der alten Schlossfabrik zum Finale des Abi-Battles 2018 eingefunden. In mehreren Vorrunden waren die Finalteilnehmer in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 ermittelt worden, bevor es nun im großen Finale um Preise im Wert von bis zu 1750 Euro ging. In die Endrunde geschafft hatte es auch das Städtische Gymnasium Wermelskirchen, dessen Vertreter im Team Schwarz gemeinsam mit den Abiturienten der Geschwister-Scholl-Schule aus Solingen antraten.

Zu Beginn des Abends war der Andrang noch nicht allzu groß, und als Besucher konnte man sich auf dem weitläufigen Gelände der Schlossfabrik fast ein wenig verloren vorkommen. Ab 22 Uhr jedoch füllten sich die Tanzflächen. Am Eingang und an der Garderobe bildeten sich lange Schlangen. Später am Abend wurde die Stimmung inmitten von Kunstnebel und buntem Scheinwerferlicht immer euphorischer.

Am Ende kamen stattliche 1200 Besucher - genug, um auch hohe Erwartungen zu erfüllen. "Das Abi-Battle zieht viele Leute an und ist gut für uns", kommentierte Organisator Florian Unkel das Spektakel. Seit 2005 organisiert Unkel mit seiner Eventfirma die Wettkämpfe zwischen Abiturienten - mittlerweile ist das Format NRW-weit in diversen Städten präsent.

Die Organisation der Großveranstaltungen ist schon mal mit Stress verbunden - etwa, weil nicht alle Gäste ihre persönlichen Grenzen in puncto Alkoholkonsum kennen. "Die meisten Leute hier feiern jedoch einfach nur fröhlich", sagte Unkel.

Das Herz der Veranstaltung bilden die verschiedenen Wettkämpfe: Neben dem schon erwähnten, ohrenbetäubenden "Dance-Contest" traten die Abiturienten beispielsweise noch beim "Bierlauf" an: Wie der Name schon andeutet, muss bei diesem Geschicklichkeitsspiel eine geöffnete Bierflasche balanciert werden - zu später Stunde für viele eine Herausforderung.

"Unsere Mitarbeiter denken sich die Spiele aus", erklärte Unkel. Schon im Vorfeld der Veranstaltung hatte es verschiedene Wettbewerbe gegeben, am Freitagabend kamen noch drei hinzu. "Was genau im Finale passiert, erfahren die Teilnehmer immer erst auf der Veranstaltung", erklärte der Organisator.

Gespielt wird dabei nach dem "Schlag-den-Raab"-System: Jedes Spiel bringt mehr Punkte ein als das Vorherige, das Letzte wird am stärksten gewichtet - so bleibt die Spannung bis zum Schluss hoch. Am Ende sicherte sich Team Blau, bestehend aus dem Röntgen-Gymnasium und der Alexander-Coppel-Gesamtschule, den Sieg - das Wermelskirchener Gymnasium landete gemeinsam mit der Geschwister-Scholl-Schule auf Platz 3.

Mit einer Fortsetzung des Formats "Abi-Battle" ist 2019 zu rechnen. Wer vorab trainieren will, sollte sich auf Überraschungen einstellen: Unkel: "Wir haben eine Datenbank mit 50 verschiedenen Spielen."

(RP)
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