Wermelskirchen 1200 Jecken feiern "Wir unter uns"

Wermelskirchen · Die große Party am Karnevalssamstag hat Stahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus. In diesem Jahr waren Jecken aus Waldbröl und sogar Kanada dabei. Viele freiwillige Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.

 Ahoi: Die Grunewalder glänzten bei "Wir unter uns" mit ihrer Seemann-Kostümierung.

Ahoi: Die Grunewalder glänzten bei "Wir unter uns" mit ihrer Seemann-Kostümierung.

Foto: J. Moll

Die einen kommen aus Waldbröl, die anderen aus Kanada. Wenn in der Dabringhausener Mehrzweckhalle "Wir unter uns" angesagt ist, kommen längst nicht mehr nur Besucher aus dem Dorf zu der gigantischen Karnevalsparty. Die mit 1200 Besuchern ausverkaufte Feier des Dabringhausener Festausschusses hat Strahlkraft weit über die Grenzen der Wermelskirchener Karnevalshochburg hinaus. Das wurde auch am Samstagabend wieder mehr als deutlich.

Mit Prinz HaJü und seinem Gefolge von den Freunden des Holzhausener Karnevals in Leverkusen-Lützenkirchen kam sogar neben den Dabringhausener Regenten um Prinz Peter III. ein weiterer amtierender Narren-Regent in die Mehrzweckhalle. Sein Ziel: Er wollte noch einmal den Auftritt "seiner" Tanzgarde von Rut Wiess Dabringhausen auf der Bühne sehen. Die Tanzmariechen und -offiziere aus dem Dorf hatten das Dreigestirn aus dem Stadtteil der Farbenstadt in dieser Session bei mehreren Auftritten begleitet.

"Ich bin aber nur für zwei Stunden hier, denn am Sonntag ist unser Karnevalsumzug - da muss ich fit sein", sagte Prinz HaJü. Die Tanzgarde Rut Wiess bewies sich bei "Wir unter uns" erstmals auch als Showtanzgruppe zu modernen Klängen, die nicht nur im Karneval für Stimmung sorgen.

Welchen besonderen Stellenwert der "Wir unter uns"-Abend bei den Narren auf der Bühne hat, kann man alleine daran ablesen, dass der ehemalige Prinz Daniel Fischer, der vor zwei Jahren unglücklich vom Prunkwagen stürzte, sich nicht zu schade dafür war, für die Tanzgarde als Standartenträger zu fungieren - immerhin gehört seine Tochter Emily zu den Mariechen des Corps. Aus Waldbröl kamen Hannah und Marcel Heiden nach Dabringhausen. Im Urlaub in Holland lernten sie die Tanzmariechen des Grunewalder Corps, Stephanie Bützer und Samira Kramp, kennen.

Daraus entwickelte sich eine Freundschaft, die sich in regelmäßigen Besuchen ausdrückt. "Eigentlich haben wir mit Karneval nicht viel zu tun. Heute wollen wir Spaß haben und nette Leute kennenlernen. Wir sind die Groupies der Grunewalder", sagten Hannah und Marcel Heiden. Letzterer bedauert, heute arbeiten zu müssen, weshalb ein Besuch beim Zoch im Dorf nicht möglich ist: Aber: Die Planungen für das kommende Jahr laufen bereits.

Begeistert vom Karneval in der Mehrzweckhalle war der Kanadier Trevor Jessome, den die Liebe nach Wermelskirchen verschlagen hat. Eigens für eine Woche über die närrischen Tage hatte Jessome seinen Freund Jonny Oickle aus Kanada nach Wermelskirchen eingeladen. Der sagte am Samstagabend: "Das hier ist schon außergewöhnlich. Wenn ich wieder in Kanada bin, werde ich einiges zu erzählen haben."

Fast ganz in Schwarz war Ashlynn Noack gekleidet. Die 20-jährige Dabrighausenerin trug ein schwarzes Catsuit und hatte sich auch Arme, Rücken und Gesicht aufwendig mit Theaterfarbe geschminkt: "Das hat drei Stunden gedauert. Ich weiß nicht genau, was das Kostüm darstellen soll - ich habe einfach meinen Ideen freien Lauf gelassen." Die Freundinnen Tanja Kastner und Tanja Wegg kamen als fesche Meerjungfrauen in strahlendem Blau daher: "Wir sehen uns beim Rosenmontagszug in Dabringhausen auf jeden Fall wieder", sagten sie.

(sng)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort