Wermelskirchen 160 Kandidaten wollen in den Stadtrat

Wermelskirchen · Acht Parteien, Bürgervereine und Wählergruppen buhlen um die Stimmen von 29 597 Wermelskirchenern. Die CDU will wieder die absolute Macht. Wird es nach der Wahl am 25. Mai wieder ein bürgerliches Bündnis geben?

 Der Wermelskirchener Stadtrat - er wird am 25. Mai neu gewählt.

Der Wermelskirchener Stadtrat - er wird am 25. Mai neu gewählt.

Foto: Hans Dörner

Die politischen Parteien und Vereinigungen in Wermelskirchen haben in den vergangenen Wochen ihre Kandidaten für die Kommunalwahl, die Kreistagswahl und die Europawahl aufgestellt. Der Wahlkampf um die Plätze im Wermelskirchener Stadtrat ist längst entbrannt. Das zeigte jüngst die Entscheidung im Stadtrat über die Entwicklung von Rhombus und Loches-Platz.

160 Männer und Frauen bewerben sich um die Sitze; derzeit zählt das Parlament 62. Die Bewerber treten in 20 Wahlbezirken im Stadtgebiet an. 20 von ihnen werden direkt von den Bürgern in den Stadtrat gewählt; je nach Wahlergebnis der Parteien und Bürgervereine rücken die gesetzten Kandidaten von der Reserveliste nach. Ihre Amtszeit läuft bis 31. Oktober 2020. In Wermelskirchen wird kein Bürgermeister gewählt, Eric Weik bleibt noch bis 2015 im Amt. Ebenso gibt es keine Landratswahl. Die Wahlperiode beträgt einmalig sechs Jahre.

2009 holte die CDU 17 der 20 Wahlbezirke direkt; Norbert Galonska (SPD), Friedhelm Burghoff (Büfo) und Henning Rehse (WNKUWG) durchbrachen die Dominanz der Christdemokraten. WNKUWG, Bürgerforum, FDP und Grüne schlossen sich jedoch zu einem Bündnis zusammen und bildeten so die Ratsmehrheit.

Von den sieben Ratsfraktionen lassen vier durch ihre Veränderungen an der Spitze der Reserveliste aufhorchen. So zieht sich Volker Schmitz als Fraktionsvorsitzender aus der Politik zurück. Sein Nachfolger Christian Klicki - er trat erst im vergangenen Jahr aus dem Dunkel der Jungen Union ins politische Licht der CDU - attackiert seit Wochen verbal den Bürgermeister, um den Machtanspruch seiner Partei zu beanspruchen. Dass es um Macht, also Führungsanspruch geht, machte der 23-jährige Student jüngst erst wieder bei der Debatte um den Loches-Platz deutlich. Volker Schmitz stand bisher für gemäßigte Töne. Martin Bosbach ist auf Rang zwei vorgerückt und wird in der Fraktion sicher Führungsansprüche anmelden. Mit elf Sitzen inzwischen zweitstärkste Fraktion, ist die WNKUWG nicht zu unterschätzen. Überraschend ist, dass Henning Rehse nicht mehr Spitzenkandidat ist - er überlässt dem stellvertretenden Bürgermeister Dirk Wartmann diese Position. Über die Gründe wird spekuliert - wird Wartmann in Position für die Bürgermeisterwahl 2015 gebracht?

Mit Oliver Platt beim Bürgerforum deutet sich auch in Friedel Burghoffs Bürgerverein ein Führungswechsel an. Platt hat seine erste Wahlperiode als Kommunalpolitiker hinter sich, seit Ende Januar 2014 ist er Fraktionsvorsitzender. Das politische Urgestein Burghoff wird sich jedoch noch lange nicht zurückziehen, auch wenn er nur auf Listenplatz vier steht.

Die SPD setzt auf Bewährtes - Jochen Bilstein soll auch künftig die Fraktion führen. Wie auch Jürgen Manderla in der FDP. Beide kennen das politische Geschehen seit vielen Jahren. Ein Neuling ist Gisela Grangeret. Die Grünen sind im Umbruch, denn mit dem Ehepaar Paulig haben sich erfahrene Kommunalpolitiker verabschiedet. Rainer Schneider (Die Linke) hofft, als Spitzenkandidat seine Partei mit mehr Erfolg aus der Wahl zu führen. Seit 2009 sitzt er allein im Stadtrat.

Mit der Alternative für Deutschland tritt die große Unbekannte erstmals an. Wem nimmt die AfD Stimmen? Wird die AfD das Sammelbecken der Unzufriedenen?

(RP)
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