Wermelskirchen 192 Flüchtlinge zur Registrierung nach Greven gebracht

Wermelskirchen · Der Aufwand für die Stadtverwaltung, die Flüchtlingssituation zu koordinieren, wird immer umfangreicher. So musste die Stadt am vergangenen Freitag 192 Flüchtlinge aus den beiden Erstaufnahme-Einrichtungen in Dabringhausen und Schubertstraße nach Greven bringen.

Flüchtlinge in Turnhallen – so sieht es in der Region aus
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Foto: Dieter Weber

In einer riesigen Messehalle neben dem Flughafen Münster-Osnabrück schleuste das Land NRW am Freitag 1000 Menschen an 40 Schaltern zur Registrierung durch. Dort konnten die Flüchtlinge einen Asylantrag stellen. Das DRK versorgte sie mit Proviant. Dann wurden sie mit Bussen in andere Notunterkünfte gebracht. Sie kamen nicht zurück nach Wermelskirchen. Sozialdezernent Jürgen Graef: "Wir sind von einem geordneten Verwaltungsverfahren weit entfernt." Er stellt sich, nicht zu Unrecht, die Frage, warum Flüchtlinge durch halb NRW gefahren werden müssen. "Die mobile Registrierung, wie wir sie in Dabringhausen einmal miterlebten, war besser für Menschen und Einrichtung." Innerhalb von drei Stunden seien die Menschen in Dabringhausen registriert worden - "das ist doch viel einfacher".

Die personelle Belastung seiner Mitarbeiter habe die zumutbare Grenze längst überschritten. Es wurden im Rathaus inzwischen schon neue Stellen eingerichtet. So müssen zum Beispiel zwei Mitarbeiter (Vier-Augen-Prinzip) das Taschengeld in den Erstaufnahme-Einrichtungen bar auszahlen. So etwas kostet Zeit, berichtet der Sozialdezernent.

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Foto: dpa, rwe jai

Die Erstaufnahmeplätze werden übrigens für die spätere Fest-Zuweisung angerechnet. "Im Moment bekommen wir weniger Menschen nach der Registrierung, die wir für eine längere Zeit unterbringen müssen." Wermelskirchen profitiere von den zwei Erstaufnahme-Einrichtungen. Die sind im Moment übrigens frei - am Wochenende erwartet die Stadtverwaltung neue Flüchtlinge.

Der Beigeordnete rechnet für 2016 mit durchschnittlich bis zu 50 Flüchtlingen im Monat, für die dann im Stadtgebiet eine feste Bleibe von der Stadtverwaltung vorgehalten werden müsse.

(RP)
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